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10.03.2020
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Geschäft mit Duftstoffen treibt Symrise an

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DPA
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10.03.2020

Der Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise geht gewohnt vorsichtig ins neue Jahr. Das erwartete Wachstum des relevanten Marktes von etwa vier Prozent soll deutlich übertroffen werden, wie das Unternehmen am Dienstag in Holzminden mitteilte. Als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen davon – stabile Rohstoffkosten und Wechselkurse vorausgesetzt – mehr als 20 Prozent hängen bleiben. Mit Blick auf die Coronavirus-Epidemie sieht der Konzern laut einem Sprecher aktuell keine größeren Belastungen.

archiv


Ein Händler bezeichnete den Ausblick in einer ersten Reaktion mit Blick auf die Gewinnmarge als konservativ. Der Aktienkurs legte im frühen Handel um 2,55 Prozent auf 86,72 Euro zu. Damit erholten sich die Papiere stärker als der Gesamtmarkt, der jüngst wegen der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise eingebrochen war.

Im abgelaufenen Jahr profitierte der MDax-Konzern vom eigenen Wachstum und einer günstigen Entwicklung der Wechselkurse. Zudem leistete der US-Konzern ADF/IDF in den letzten beiden Monaten des Jahres einen Umsatzbeitrag von 32 Millionen Euro. Mit der im November abgeschlossenen, 900 Millionen US-Dollar teuren Übernahme, will Symrise sein stark wachsendes Geschäft mit Tierfuttersätzen ausbauen.

Die noch kleinste Symrise-Sparte Nutrition, die neben Tierfutterzusätzen auch natürliche Zutaten für die Lebensmittelindustrie herstellt, wuchs 2019 denn auch am stärksten: Aus eigener Kraft betrug das Plus mehr als 9 Prozent, inklusive Übernahmen und Währungseffekten war es eine Steigerung um 14,5 Prozent.

Laut dem Analysten Andreas von Arx von der Baader Bank wuchs der Bereich Nutrition damit ebenso wie die Sparte Scent & Care rund um Duftstoffe etwa für Parfüm und andere Kosmetika ein wenig stärker als erwartet. Der Geschäftsbereich Flavor, der unter anderem die Lebensmittelindustrie mit Aromen versorgt, habe hingegen ein klein wenig schlechter abgeschnitten als gedacht.

Der Symrise-Konzern insgesamt steigerte den Umsatz 2019 um 8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft – also ohne Wechselkurseffekte und Übernahmen – betrug das Plus 5,7 Prozent, was im Rahmen des Unternehmenszieles von 5 bis 7 Prozent liegt.

Der normalisierte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 12,2 Prozent auf 707 Millionen Euro. Dabei sind Transaktions- und Integrationskosten im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen herausgerechnet. Die Marge betrug 20,8 Prozent. Der Umsatz lag auf dem Niveau der Analystenschätzungen, die Marge aber ein klein wenig darunter.

Unter dem Strich verdiente Symrise 304 Millionen Euro und damit rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen mit einer um 5 auf 95 Cent je Aktie erhöhten Dividende an dem Gewinnplus beteiligt werden.
Insgesamt unterstreichen die Geschäftszahlen laut dem Baader-Experten von Arx die Stabilität, die die Holzmindener bieten. "Symrise liefert wie ein Uhrwerk." Gerade in den aktuell unsicheren Zeiten an den Finanzmärkten sei das viel wert.

So hatten die Symrise-Papiere während des jüngsten Aktienmarkt-Crashs im Sog der Coronavirus-Krise zwar deutlich nachgegeben, sich aber besser gehalten als der Index der mittelgroßen Werte. Anleger der ersten Stunde, die beim Börsengang Ende 2006 zugegriffen hatten, haben ihr Kapital damit immer noch in etwa verfünffacht.
Dazu trug auch das kontinuierliche Unternehmenswachstum bei, mit dem es weitergehen soll. Die schon länger bekannten Langfristziele bestätigte Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram. Bis 2025 soll der Umsatz auf etwa 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro steigen. Hierzu sollen ein Wachstum aus eigener Kraft pro Jahr um durchschnittlich 5 bis 7 Prozent sowie Übernahmen beitragen. Für die Ebitda-Marge werden langfristig 20 bis 23 Prozent angepeilt.

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