Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
10.02.2020
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Givaudan beteiligt sich an Robertet

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
10.02.2020

Die Geschichte wiederholt sich für Robertet, das mehr denn je die Schwergewichte der Parfüm- und Aromaproduktion anzuziehen scheint. Nach dem Eintritt des Schweizer Konzerns Firmenich in sein Kapital im vergangenen September hat nun ein anderes Schweizer Unternehmen, Givaudan, eine Minderheitsbeteiligung an dem französischen Hersteller von natürlichen Pflanzenextrakten für die Parfümerie- und Aromenbranche übernommen.


Das in Grasse ansässige Unternehmen zieht die Giganten der Duftstoff- und Aromenbranche an - Robertet


"Givaudan hat uns mitgeteilt, dass es nach dem Kauf nun 108 109 Robertet-Aktien hält, die 4,68% des Kapitals ausmachen, und dass seine Aktien registriert sind. Robertet hat sich nicht um den Erwerb dieser Beteiligung bemüht, und sie war nicht Gegenstand von Verhandlungen", kündigte Robertet in einer Pressemitteilung an und betonte, dass die Unabhängigkeit der Gruppe weiterhin eine Priorität sei.

Obwohl die Familie Maubert, die Robertet seit sechs Generationen kontrolliert, immer noch 47,02% des Kapitals und 67,50% der Stimmrechte hält, stellt dies ihr Streben nach Unabhängigkeit in Frage.

Im vergangenen Herbst machte First Eagle Investment Management, ein amerikanischer Fonds mit einer langjährigen Beteiligung am Kapital von Robertet, Platz für Firmenich. Der Schweizer Hersteller von Parfüm und Aromen erhöhte damit seinen Anteil auf 21,6% des Kapitals oder 11,3% der Stimmen. In der Folge dieser Aufstockung präsentierte sich Firmenich International als "passiver, langfristiger Minderheitsaktionär", erklärte jedoch, dass er, wenn ihm die Möglichkeit einer Kontrollbeteiligung angeboten würde, die Kontrolle übernehmen würde.

Eine Situation, die Robertet eindeutig nicht will, da dessen CEO Philippe Maubert im Dezember betonte, dass "Robertets Unabhängigkeit nicht verhandelbar" sei, und erklärte, dass Robertet die "volle finanzielle Kapazität hat, sich ohne die Unterstützung eines Konkurrenten zu entwickeln".
 
Das 1850 in Grasse gegründete Unternehmen Robertet, das im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz von 287,7 Millionen Euro, d.h. ein Plus von 6,2%, verzeichnete, ist im derzeit sehr begehrten Segment der natürlichen Inhaltsstoffe positioniert.

Mit einem Umsatz von 6,2 Milliarden Schweizer Franken (5,7 Milliarden Euro) im Jahr 2019 konnte Givaudan sein Wachstum in diesem Segment steigern. Allein im November 2019 gab das Schweizer Unternehmen bekannt, dass es eine Vereinbarung zur Übernahme von Ungerer, einem auf natürliche Inhaltsstoffe für Geschmacks- und Duftkreationen spezialisierten US-Konzern, unterzeichnet habe und dass es sich darauf vorbereite, dieselben Ziele mit dem italienischen, auf pflanzliche Wirkstoffe spezialisiertem Unternehmen, Indena zu verfolgen.

Ebenfalls im Zuge dieser ökologischen Entwicklung kündigte Firmenich vor einigen Tagen eine gemeinsame Investition in das Kapital von Loop an, einem auf Mehrwegverpackungen spezialisierten französischen Unternehmen.

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