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22.01.2019
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Gutes Weihnachtsgeschäft lässt Hugo Boss hoffen – Aktie steigt deutlich

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DPA
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22.01.2019

Nach einem hitzebedingt schwachen Sommer lässt das gute Weihnachtsgeschäft den Modekonzern Hugo Boss aufatmen. Weil die Kauflaune der Kunden wieder zurückkehrte, erreichten die Schwaben ihre eigenen Jahresziele. Unternehmenschef Mark Langer strahlt deshalb volle Zuversicht aus, dass der Konzern nach Jahren des Umbaus endlich die Kurve gekriegt hat.


In Zukunft will Hugo Boss wieder zu alter Größe zurückfinden. "Wir sind überzeugt, 2019 und darüber hinaus nachhaltig und profitabel zu wachsen", versicherte Langer am Dienstag laut Mitteilung anlässlich der Vorlage der vorläufigen Jahreszahlen für 2018. Das neue Jahr werde daher "ganz im Zeichen der Umsetzung unseres Geschäftsplans bis 2022" stehen. Der Vorstandschef hatte dem Konzern im vergangenen November ambitionierte Mittelfristziele verordnet.

Einen Ausblick für das neu angelaufene Geschäftsjahr will Langer allerdings erst am 7. März präsentieren, wenn die endgültigen Zahlen für 2018 vorgestellt werden sollen. Den vorläufigen Zahlen zufolge steigerte Hugo Boss im Schlussquartal seine Erlöse um sieben Prozent auf 783 Millionen Euro, währungsbereinigt kam noch ein Plus von sechs Prozent heraus. Damit übertrafen die Schwaben die Erwartungen der Analysten.

An der Börse wurden die Nachrichten mit Freude aufgenommen: Die Boss-Aktie legte im frühen Handel um mehr als vier Prozent zu. Die Zahlen deuteten daraufhin, dass der neue Markenauftritt des Konzerns bei den Kunden gut ankomme, erklärte Analyst Christian Salis von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Dass Boss die Jahresziele trotz großer Herausforderungen im Markt gemeistert habe, steigere auch die Zuversicht in die Erreichbarkeit der Mittelfristziele.

Besser als im Vorjahr lief es im vierten Quartal für Hugo Boss sowohl in den eigenen Läden des Konzerns als auch im Großhandelsgeschäft. Zunehmend bestellen die Kunden Boss-Kleidung aber auch über das Internet: Das eigene Online-Geschäft wuchs im vierten Quartal währungsbereinigt um 37 Prozent.

Auf dem deutschen Heimatmarkt hat Hugo Boss indes weiterhin zu kämpfen, die Umsätze dort hielten sich stabil. Besser lief es dagegen in Großbritannien und Frankreich, wo allerdings neben einer höheren Nachfrage aus dem Großhandel auch zeitliche Verzögerungen von Auslieferungen für einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr sorgten. Gut nachgefragt waren die Boss-Marken auch in den USA, wo der Konzern laut Analyst Salis vor allem von der Vorliebe der Kunden für sportliche Mode profitiert haben dürfte. Noch besser lief es erneut in China, das Langer als wichtigen Wachstumsmarkt ausgemacht hat. Bei den dortigen Kunden steht hochpreisige Mode hoch im Kurs.

Der heiße Sommer hatte Hugo Boss allerdings noch das Geschäft verdorben, weshalb der Umsatzanstieg für das Gesamtjahr schwächer ausfällt als das Schlussquartal: Hugo Boss verbuchte ein Erlösplus von zwei Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, Wechselkursschwankungen herausgerechnet waren es plus vier Prozent. Im Online-Geschäft knackte der Konzern dabei erstmals die Marke von 100 Millionen Euro.

Negative Währungseffekte sowie Investitionen in den Ausbau des Digitalgeschäfts und in die Verbesserung der Produktqualität fraßen das Umsatzplus mit Blick auf die Gewinnentwicklung jedoch auf: Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) dürfte im Gesamtjahr ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (2017: 491 Mio Euro) liegen, bekräftigte Hugo Boss. Hier rechneten Analysten bislang im Mittel mit einem leichten Rückgang.

Der MDax -Konzern Hugo Boss war in der Vergangenheit durch eine zu schnelle Expansion und eine verfehlte Markenstrategie in die Bredouille geraten. Langer, der den Vorstandsposten in der Krise übernommen hatte, hat das Unternehmen Schritt für Schritt neu ausgerichtet. Die Arbeiten sind indes noch nicht beendet: Langer will das Angebot des Konzerns künftig noch stärker auf die Bedürfnisse der Kunden ausrichten und an der Schnelligkeit von Geschäftsprozessen arbeiten.

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