Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
22.07.2019
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Hauptaktionär von Liberty London veräußert seine Anteile

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
22.07.2019

Der Investmentfonds BlueGem Capital trennt sich von seinem Liberty-London-Portfolio. Mit dem Verkauf der Anteile liegt der Marktwert des britischen Unternehmens bei ca. GBP 300 Millionen (EUR 333 Mio.).


Großbritannien: Der Hauptaktionär von Liberty London verkauft seine Anteile



Großbritannien: Der Hauptaktionär von Liberty London verkauft seine Anteile


Die Anteile von BlueGem Capital wurden von einem Private-Equity-Konsortium unter der Leitung von Glendower Capital übernommen. Doch der neue Aktionär erhält keine Kontrolle über das Unternehmen, da die Beteiligung lediglich 40 Prozent des Kapitals umfasst. Die weiteren Investoren, darunter BlueGem-Gründer Marco Capello, behalten ihre bisherigen Beteiligungen. Marco Capello bleibt dem Unternehmen darüber hinaus als nicht geschäftsführender Vorsitzender treu.

Der CEO von Liberty London, Adil Mehboob-Khan, bleibt ebenfalls im Amt. Der zuvor als Geschäftsführer von Luxottica tätige Manager nahm seine Tätigkeit bei Liberty erst im vergangenen Jahr auf.

Das 144-jährige Unternehmen ist für sein traditionsreiches Kaufhaus bekannt, das sich unweit der Regent Street in London befindet. Doch ist Liberty London auch im Stoff-Großhandel tätig – und erlangte dadurch weltweit Berühmtheit. Außerdem umfasst die Geschäftstätigkeit die konzerneigene Bekleidungs- und Accessoires-Marke.

Im Jahr 2010 bezahlte BlueGem GBP 32 Millionen (knapp EUR 36 Mio.) für seine Mehrheitsbeteiligung am Kapital von Liberty. 2014 refinanzierte der Investor das Unternehmen, als seine Beteiligung auf 40 Prozent reduziert worden war. Laut gut informierten Quellen erzielt das Unternehmen einen hervorragenden ROI, und BlueGem soll seit 2010 einen Gesamtertrag erzielt haben, der rund 12 Mal höher liegt als die ursprüngliche Investition. Eine gute Nachricht für den Konzern, da eine andere seiner Beteiligungen Grund zur Sorge liefert: Jack Wills.

BlueGem hat in den vergangenen neun Jahren intensiv in Liberty investiert, wodurch dem britischen Unternehmen der Turnaround gelang und es wieder schwarze Zahlen schrieb. Der Umsatz stieg im letzten Geschäftsjahr, über das wir über Informationen verfügen (Stichtag: Ende Februar 2018) um 8 Prozent auf GBP 133 Millionen (EUR 148 Mio.). Das EBITDA betrug GBP 21 Millionen (EUR 23,4 Mio.) und der Vorsteuergewinn verbesserte sich deutlich auf GBP 7 Millionen (EUR 7,8 Mio.). Berichten zufolge dürfte das EBITDA für das vergangene Geschäftsjahr (Stichtag: Ende Februar 2019) rund 20 Prozent zugenommen haben. Vor zehn Jahren erzielte Liberty mit GBP 70 Millionen (EUR 78 Mio.) nur rund 50 Prozent des heutigen Umsatzes, erwirtschaftete aber zugleich einen Gewinn von GBP 4,5 Millionen (EUR 5,0 Mio.).

Ein bedeutender Anteil des Umsatzes stammt heute aus dem Verkauf der unternehmenseigenen Produkte. Diese Kategorie wurde seit der Übernahme der Anteile durch BlueGem deutlich ausgebaut. Im Jahr 2019 launchte Liberty eine Nachtwäsche- und Badebekleidungslinie für den Einzel- und Großhandel. Darüber hinaus organisierte das Unternehmen seine erste Modenschau für hochwertiges Prêt-à-Porter. Diese Woche enthüllte Liberty zudem seine neue Großhandels-Plattform Liberty Fabrics. In diesem Bereich hat das Unternehmen sein Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Verschiedenen Berichten zufolge soll sich der Umsatz der Stoffabteilung unter der Führung von BlueGem vervierfacht haben.

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