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Henkel 2008 nur dank Zukauf mit Steigerungen erwartet

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DPA
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23.02.2009

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Konsumgüterkonzern Henkel wird nach Ansicht von Analysten dank des Zukaufs der National Starch-Klebermarken für 2008 einen Umsatz- und Gewinnanstieg verbuchen. Hinzu kommt der Sonder-Erlös aus dem Verkauf der Ecolab-Beteiligung.


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Das operative Geschäft aber scheint stark zu leiden unter dem Nachfrage-Einbruch für industrielle Kleber sowie unter der Flaute des Privatkonsums. Manche Analysten rechnen damit, dass Henkel für 2009 einen prozentual zweistelligen Gewinnrückgang in Aussicht stellt. Das liegt deutlich unter der Durchschnitts-Prognose, die von einem stagnierenden Gewinn ausgeht.

Das im DAX notierte Unternehmen legte am 25. Februar Geschäftszahlen für 2008 vor. Beim Umsatz rechnen Experten mit einem Anstieg von 13,1 auf 14,45 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern dürfte vor Einmalkosten von 1,344 auf 1,516 Milliarden Euro zulegen.

Damit würde Henkel die angepeilte Verbesserung des Jahres-EBIT um rund 10 Prozent verpassen. Einschließlich Umbaukosten schätzen Analysten das EBIT auf 670 Millionen Euro. Unterm Strich erwarten Analysten einen Gewinneinbruch von 921 auf 357 Millionen Euro. Bereinigt erwarten sie einen stagnierenden Überschuss von 949 Millionen Euro.

Für die drei Monate zwischen Oktober und Ende Dezember wird ein Umsatzanstieg von 3,186 auf 3,621 Milliarden Euro erwartet. Bei dem um Einmalkosten bereinigten EBIT wird ein Anstieg von 323 auf 374 Millionen Euro erwartet. Unterm Strich dürfte der Überschuss von 244 auf 251 Millionen Euro steigen.

Dabei steht der Konzern in vielen Bereichen unter Druck. So reagiert die Klebersparte sehr sensibel auf den Produktionsabschwung der Autoindustrie. Aber auch das profitable Geschäft mit Elektronikherstellern bricht ein. Beim Verbrauchergeschäft mit Reinigungs- und Pflegemitteln fällt es Henkel erheblich schwerer als gedacht, die gestiegenen Rohstoffpreise im Handel an Verbraucher weiterzureichen.

Hintergrund ist die Preisverfall bei Hausmarken des Handels, die den teureren Marken immer mehr das Wasser abgraben. Auch unter den Markenherstellern ist der Wettbewerb rauer geworden und die Konkurrenz kämpft die viel Werbung für ihre Produkte um jeden Käufer.

Henkel will mit Blick auf die Ausschüttung für 2008 an seiner Dividendenpolitik festhalten. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wolle Henkel wie bislang mindestens 25 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausschütten, sagte Finanzvorstand Lothar Steinebach Anfang des Jahres.

Neben dem operativen Geschäft wird der Fokus auf der Reaktion Henkels auf die Krise liegen. Finanzvorstand Lothar Steinebach hatte Anfang des Jahres einen Arbeitsplatzabbau in der unter der Autoflaute leidenden Kleber-Sparte nicht ausgeschlossen.

"Wir verfolgen die Entwicklung sehr genau und werden Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit nutzen. Sollte eine längerfristige Krise in der Automobilindustrie absehbar sein, müssen wir uns weitere Maßnahmen überlegen", sagte Steinebach damals.

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