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05.06.2014
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Henkel setzt Einkaufstour in Frankreich fort

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DPA
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05.06.2014

Der Konsumgüterkonzern Henkel macht ernst mit seinen lange angekündigten Zukaufsplänen. Am Donnerstag verkündete der Hersteller von Persil die zweite Übernahme in dieser Woche. Nun schlägt das Unternehmen in Frankreich zu und stärkt mit dem 940 Millionen Euro schweren Kauf der Spotless Group sein Waschmittelgeschäft. Erst am Montag hatte Henkel Zukäufe im Haarpflegegeschäft in den USA für 270 Millionen Euro bekannt gegeben. Ein Sprecher betonte, dass der Konzern Spielräume für weitere Übernahmen habe.

Henkel-Zentrale in Düsseldorf (Foto: Henkel). - Henkel


Die Spotless Group ist mit seinen in Deutschland eher unbekannten Marken wie Eau Ecarlate, Dylon, Grey und Catch vor allem in Westeuropa auf dem Markt. Hauptgeschäft der Franzosen sind Waschhilfsmittel wie Waschtücher, Fleckenentferner und Textilfarben. Zudem bieten sie Insektenschutzmittel und Haushaltspflegeprodukte an. Im Geschäftsjahr 2013 erzielte Spotless mit rund 470 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von rund 280 Millionen Euro.

Der Kaufpreis entspricht nach Henkel-Angaben gut dem Zwölffachen des Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Bislang gehört das Unternehmen der britischen Beteiligungsgesellschaft BC Partners. Der Zukauf muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Henkel rechnet mit einem Abschluss spätestens im ersten Quartal 2015.

An der Börse kam das Geschäft gut an. In der ersten Handelsstunde legte das Henkel-Papier rund 0,5 Prozent zu und war damit einer der besten Werte im Leitindex Dax. Analysten äußerten sich positiv. Herbert Sturm von der DZ Bank bezeichnete den Preis als fair. Hermine de Bentzmann vom Analysehaus Raymond James lobte die beschleunigte Expansion. Sie rechne mit weiteren Übernahmen in diesem Jahr.

Henkel nimmt mit den Zukäufen Kurs auf seine langfristigen Ziele. Im Herbst 2012 hatte Vorstandschef Kasper Rorsted angekündigt, den Jahresumsatz bis 2016 auf 20 Milliarden Euro steigern zu wollen. Dazu sollten auch Übernahmen beitragen. Dafür stellte Rorsted insgesamt 4,5 Milliarden Euro bereit. Seit der Ankündigung warteten Beobachter angesichts prall gefüllter Kassen zunehmend ungeduldig auf konkrete Schritte. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der schuldenfreie Konzern einen Umsatz von 16,4 Milliarden Euro und einen Überschuss von knapp 1,6 Milliarden Euro.

In allen drei Konzernsparten strebt der Markenartikler Übernahmen an. Dabei setzt Henkel im Waschmittel- und Kosmetikgeschäft darauf, seine Marktposition in den Industrieländern auszubauen. Im Klebstoffbereich will der Konzern dagegen eher neue Technologien durch Übernahmen ins Haus holen. Zuletzt hatte Rorsted allerdings über ein geringes Angebot und hohe Preise geklagt.

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