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Fabeau
Veröffentlicht am
17.06.2016
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Holy Fashion Group schließt Übernahmen nicht aus

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Fabeau
Veröffentlicht am
17.06.2016



Marcel Braun kritisiert in einem Interview die Schreckstarre vieler Händler
Der Chef des Schweizer Modekonzerns Holy Fashion Group, der hinter den Premium-Marken Strellson, windsor. und Joop! steht, sieht die aktuellen Entwicklungen im europäischen Modehandel kritisch. „Der Handel wird seit Jahren umgewälzt. Wir müssen bekennen: Unsere größten Partner im Handel haben die ultimative Antwort immer noch nicht gefunden", sagte Marcel Braun dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' kürzlich. Er spielt auf die disruptiven Veränderungen durch Onlinehandel und die großen Fast-Fashion-Vertikalen Zara und H&M, die immer größere Marktanteile gewinnen, während der stationäre Fachhandel (immer noch erstaunt und tatenlos) zusieht. Braun kritisiert das Verhalten der Händler: „Der Online-Händler Zalando hat nur nahrhaften Boden gefunden, weil die großen Händler in Deutschland sich nicht früh genug digital auf die Socken gemacht haben", so Braun.
Er sieht aber auch, dass es bei Herstellern Versäumnisse gab: „Auch gewisse Marken haben sich überholt“, konstatiert er. Offenbar zählt er seine drei eigenen nicht dazu. Unter seine Ägide wurden sie alle einem mehr oder weniger starken Relaunch unterzogen, um bei den Endverbrauchern für eine bessere Sichtbarkeit und Verständlichkeit sowie mehr Begehrlichkeit zu sorgen. Ob diese Strategie aufgeht, verriet Braun allerdings nicht - ebenso wenig mit welchen Mitteln der Fachhandel sich (auch in Koalition mit den Herstellern) retten kann. Nun gut, das ist vielleicht auch nicht seine Aufgabe...

Übernahmen nicht ausgeschlossen

Dennoch ist Braun ganz optimistisch, was die Zukunft seines Konzerns angeht. Die in Kreuzlingen ansässige Gruppe plane aktuell zwar keine konkreten Zukäufe und sei auch nicht aktiv auf der Suche nach Marken, die das Portfolio ergänzen könnten, aber ausschließen will Braun dies nicht. Man überlege sich immer, Marken dazu zu kaufen. „Ein kategorisches Nein wäre falsch", sagte Braun gegenüber dem Magazin.

Foto: Holy Fashion Group (Archiv)

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