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09.03.2015
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Hugo Boss: Analysten schauen abwartend auf 2015

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09.03.2015

Der Modekonzern Hugo Boss hat nach einem eher verhaltenen vierten Quartal seine Ziele für 2014 knapp erreicht. Gerade im größten Markt Europa hatte sich das Wachstum in den letzten drei Monaten abgeschwächt, wie Hugo Boss Anfang Februar bei der Vorlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Am Donnerstag (12. März) wird der MDax-Konzern seine Bilanz vorlegen. Dann werden Analysten vor allem darauf achten, wie es im laufenden Geschäftsjahr weiter gehen soll.

Hugo Boss für Frühjar/Sommer2015 in New York - Pixelformula


"Der Ausblick könnte etwas hinter den Erwartungen zurückbleiben", befürchtet Baader-Bank-Analyst Volker Bosse. Vor allem die Großhändler dürften zögerlicher bei ihren Bestellungen sein. Er gehe davon aus, dass sich der gedämpfte Trend aus dem Schlussviertel im ersten Quartal des neuen Jahres fortsetzt. Hugo Boss-Chef Claus-Dietrich Lahrs hat bereits angedeutet, dass sich zumindest am Marktumfeld wenig ändert. "2015 wird angesichts der vielen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten nicht einfacher werden", sagte er im Februar. 2015 werde aber dennoch für das Unternehmen ein Wachstumsjahr.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten erwarten im Schnitt für 2015 einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda vor Sondereffekten) von 660 Millionen Euro. 2014 hatte der Konzern seinen Umsatz um 6 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro gesteigert. Das Ebitda verbesserte sich um 5 Prozent auf 591 Millionen Euro. Beide Kennziffern erreichten jeweils das untere Ende der Prognosespanne, die Hugo Boss zuvor im November wegen der nachlassenden Dynamik in Europa korrigiert hatte. Die Modebranche hatte insbesondere mit dem ungünstigen Wetter zu kämpfen, das im Herbst viel zu warm und damit schlecht für die Branche war. Die Dividende dürfte der Konzern von 3,34 Euro je Aktie auf 3,54 Euro erhöhen.

Hugo Boss ist ab sofort mit dem schwindenden Einfluss seines Großaktionärs Permira unterwegs. Dieser hatte vergangenen Monat seine Sperrminorität aufgegeben und den Anteil auf weniger als 14 Prozent gesenkt. Zugleich hat die Familie Marzotto, die bereits früher bei Hugo Boss involviert war, Aktien gekauft. Durch den gestiegenen Streubesitz der Aktien steigt die Gewichtung im MDax. Mittelfristig könnte Hugo Boss sich sogar für den Dax qualifizieren, spekulieren einige Börsianer.

Dass Permira auch noch die restlichen Aktien losschlägt, gilt unter den meisten Marktteilnehmern als ausgemachte Sache. Die nächste Gelegenheit ergibt sich dazu im Mai. Der Finanzinvestor war 2007 über den Kauf des italienischen Modekonzerns Valentino zur Hugo-Boss-Mehrheit gekommen. 2009 hatte der Investor den deutschen Hersteller dann aus dem italienischen Konzern herausgelöst und in die Holding Red & Black eingebracht. Da der Kurs der Hugo-Boss-Aktie seitdem stark gestiegen ist, hat Permira seit 2011 immer wieder Boss-Aktien verkauft.
 

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