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02.04.2015
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Hugo Boss: Diskussionen um Outlet-Erweiterung

Veröffentlicht am
02.04.2015

Der geplante Umzug und die Erweiterung der Outlet-City Metzingen stoßen auf Widerstände, wie verschiedene Tageszeitungen der Region Stuttgart schon seit einigen Wochen berichten.

Blick auf das Hugo-Boss-Outlet in Metzingen. (Foto: Regierungspräsidium Tübingen)


Die mittelgroßen Einkaufsstädte Reutlingen und Tübingen wollen vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen eine Entscheidung des Regierungspräsidiums Tübingen anfechten, das die Medienberichten zufolge 31. Mio. Euro schwere Erweiterung für zulässig erklärt hat. Der innerstädtische Handel in den umliegenden Innenstädten sieht sich nun umso mehr unter Druck.
 
In Reutlingen wird schon jetzt ein Kaufkraftabfluss von 20 Prozent deklamiert und möglicherweise ein kompletter Zusammenbruch der "textilen Versorgung", heißt es laut Medienberichten. Auch in der Universitätsstadt Tübingen wird die Konkurrenz aus Metzingen als erdrückend empfunden. Eine weitere Verschärfung könne und wolle man demnach nicht verkraften.  

Wie allerdings das Gutachterbüro Junker und Kruse in seiner Wirkungsanalyse festgestellt hat, ist für das benachbarte Oberzentrum Reutlingen ein Umsatzrückgang in zentralen Lagen von max. 5,6 Prozent zu erwarten. Die Umsatzverluste für Tübingen und Nürtingen liegen mit 3,9 Prozent und 4,5 Prozent noch einmal darunter. Die Landesplanung und die Rechtsprechung gehen erst bei einem Anhaltswert von 10 Prozent von einer erheblichen Beeinträchtigung aus.

Hintergrund ist der von der Holy AG geplante Umzug der Outlet City Metzingen auf das Gelände der ehemaligen Tuchfabrik Gaenslen & Völter, die 2009 in die Insolvenz gegangen war und anschließend in Teilen von der Wolfsburger Firma Prevent übernommen wurde.

Das rund 60.000 m² große Areal wurde 2010 von Holy übernommen. Hier soll nun unter anderem ein Hugo-Boss-Platz entstehen, auf dem auch das neue Outlet-Areal angesiedelt wäre. Der Umzug würde eine Vergrößerung der Outlet City von 5.000 auf 8.000 m² und die Eröffnung fünf weiter Outlets mit zusätzlich rund 3.000 m² Fläche bedeuten.
 
Das Regierungspräsidium hatte geurteilt, dass wegen Ausrichtung auf überregionalen bzw. internationalen Kundenkreis im Nahbereich keine raumordnerisch bedenklichen Auswirkungen zu erwarten seien.
 
Durch die Beschränkung auf Fabrikverkaufsware des Anbieters Hugo Boss sowie auf Markenartikel von Markenherstellern des Luxus- und Premiumsegments werden die Hochwertigkeit des Angebots und die damit verbundene überregionale Anziehungskraft weiter verfestigt. Bereits heute kommen über 63 Prozent der Kunden des Hugo-Boss-Outlets außerhalb von Baden-Württemberg.
 
Ein endgültiges Urteil dürfte auf sich warten lassen. Für welchen Zeitraum die Umzugspläne angesetzt sind, wurde auch seitens Hugo Boss bisher nicht bekannt. Die bisherige Outlet-City in der Kanalstraße soll zumindest nach dem Umzug zum Boss-Museum umgebaut werden. 

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