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Fabeau
Veröffentlicht am
12.03.2015
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Hugo Boss: Solides Wachstum enttäuscht Anleger

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Fabeau
Veröffentlicht am
12.03.2015



Hugo Boss will in fünf Jahren rund drei Viertel seines Umsatzes in eigenen Läden generieren. Im Wholesale soll es die Marke nur noch in Shop-in-Shops geben
Die Hugo Boss AG hat ihre Prognose für das laufende Jahr mitgeteilt: Danach soll der Konzernumsatz währungsbereinigt im mittleren einstelligen Bereich steigen, wobei der eigene Retail aufgrund einiger Übernahmen und Neueröffnungen überdurchschnittlich wachsen wird. Im Großhandelssegment wird es aufgrund der Verschiebungen zu Umsatzrückgängen kommen. Das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereffekten) soll um 5 bis 7% steigen. „Wir haben unsere Strategie gezielt weiterentwickelt und geschärft. Unsere Marktposition im Luxusbereich und in der Womenswear werden wir weiter ausbauen und mit dem Angebot von Omnichannel-Services den eigenen Einzelhandel stärken. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir auch in diesem Jahr dem konjunkturellen Gegenwind trotzen werden. Die Wachstumsaussichten von Hugo Boss sind auch für die kommenden Jahre exzellent“, sagte CEO Dietrich Lahrs auf der Bilanzpressekonferenz. Als so ganz „exzellent“ stuften die Anleger seine Aussage allerdings nicht ein: Der Kurs verlor seit Börsenstart am Donnerstag rund 3%.


Womenswear ist eine der Wachstumssäulen von Hugo Boss: In 2014 wuchs der Bereich währungsbereinigt um 14%
Lahrs betonte, dass sich Hugo Boss im vergangenen Jahr „in einem anspruchsvollen Marktumfeld gut geschlagen“ habe. Die spürbare Markteintrübung im Herbst - nicht nur in Deutschland sondern auch in Fernost - hat den Start ins neue Jahr belastet. Insgesamt war der Konzernumsatz in 2014 um 6% auf 2,572 Mrd. Euro gestiegen, wobei alle Regionen zum Wachstum beitrugen. Besonders positiv entwickelte sich der eigene Einzelhandel mit mittlerweile über 1.041 Stores (netto +31 im Vergleich zum Vorjahr) sowie das von Artistic Director Jason Wu verantwortete Womenswear-Geschäft, das ein Plus von 10% (währungsbereinigt sogar +18) auf 289 Mio. Euro verbuchen konnte. Das operative Ergebnis kletterte um 5% auf 591 Mio. Euro, während der auf Anteilseigner entfallende Konzerngewinn mit 333 Mio. Euro rund 1% über dem Vorjahreswert lag. Der geringe Anstieg lag an Sondereffekten aufgrund der Schließung des Produktionsstandortes in Cleveland/Ohio sowie der vorzeitigen Beendigung des Vertriebsankommens mit einem Agenten im Nahen Osten. Anleger dürften sich trotzdem über eine 8% höhere Dividende iHv 3,62 Euro/Aktie freuen.
Im neuen Jahr plant Hugo Boss die Zahl der eigenen Läden um rund 50 aufzustocken, wobei der Großteil durch Übernahmen erfolgen wird. Im Wholesale will Hugo Boss mittel- bis langfristig nur noch über Shop-in-Shop-Flächen präsent sein. Insgesamt will der Konzern rund 200 bis 220 Mio. Euro für die weitere Vertikalisierung, die Implementierung von Omnichannel-Services sowie den Ausbau des türkischen Produktionsstandortes investieren.

Fotos: Hugo Boss AG

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