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31.10.2012
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Hugo Boss enttäuscht mit geringerem Gewinn

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DPA
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31.10.2012

METZINGEN (dpa-AFX) - Der erfolgsverwöhnte Modekonzern Hugo Boss hat im dritten Quartal überraschend schwach abgeschnitten. Höhere Marketingaufwendungen und Kosten für den Ausbau des eigenen Filialnetzes drückten den Gewinn. Zugleich verlangsamte sich das Umsatzwachstum. Hintergrund hierfür ist eine Umstellung von zwei auf vier Kollektionen pro Jahr, wodurch Einzelhandelspartner ihr Bestellverhalten ändern. Ein Teil der aktuellen Herbstkollektionen wurde zudem bereits im zweiten Quartal ausgeliefert.




Der Gewinn um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um sieben Prozent auf 165 Millionen Euro, wie der vom Finanzinvestor Permira kontrollierte Konzern am Dienstag mitteilte. Unterm Strich verringerte sich der Konzerngewinn um 14 Prozent auf 103,4 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs im dritten Quartal nur dank des Euro-Wechselkurses um 5 Prozent auf 646 Millionen Euro.

Analysten hatten mehrheitlich zwar mit einem vergleichsweise schwachen Quartal gerechnet, aber immer noch auf eine Ergebnissteigerung gesetzt. Die Hugo-Boss-Aktie gehörte im frühen Handel zunächst zu den schwächsten Werten im Mdax, dämmte ihren Verlust aber im weiteren Handelsverlauf etwas ein.

Versöhnlich stimmte, dass der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigte und einen starken Schlussspurt versprach. "Mit dem Wintergeschäft werden wir im vierten Quartal zu zweistelligem Umsatz- und Ergebniswachstum zurückkehren", sagte Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs. 2012 soll so weiterhin der Umsatz währungsbereinigt um bis zu zehn Prozent zulegen und das bereinigte EBITDA um bis zu zwölf Prozent.

Am besten Abschneiden konnte Hugo Boss im dritten Quartal in Amerika, wo der Umsatz Dank des US-Marktes währungsbereinigt um 13 Prozent wuchs. Das Schuldenkrisen geplagte Europa entwickelte sich rückläufig, Asien hielt sich stabil.

Hugo Boss investiert derzeit stark in den Ausbau des eigenen Einzelhandels, weil dieser eine bessere Marge bringt als der Verkauf über Zwischenhändler. Der Konzern kann zudem schneller auf Kundenwünsche reagieren. Bis Ende des Jahres sollen rund 80 neue Läden entstehen. she fn fbr

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