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02.11.2009
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Hugo Boss nimmt nach schwachem dritten Quartal Prognose zurück

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02.11.2009

METZINGEN (dpa-AFX) - Die Wirtschaftskrise macht dem Modekonzern Hugo Boss schwer zu schaffen. Den Konsumenten sitzt das Geld nicht mehr so locker, und so bleiben die schnittigen Anzüge des Edelschneiders, Schuhe oder Accessoires in den Lagern liegen.

Hugo Boss
Hugo Boss

Vor allem in Osteuropa läuft das Geschäft schlecht. Das Metzinger Unternehmen musste sogar Lieferungen stoppen, weil Großkunden ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten. Im gerade abgeschlossenen dritten Quartal blieb Hugo Boss bei Umsatz und Ergebnis weit hinter den Erwartungen zurück. Verabschieden musste sich der Konzern zudem von seinem Renditeziel. An der Frankfurter Börse rutschte die Hugo-Boss-Aktie nach der Zahlenvorlage ins Minus und verlor bis zum Mittag 5,30 Prozent auf 23,96 Euro.

Die bereinigte operative Marge werde im Gesamtjahr nur noch stabil bleiben und nicht mehr wie zuvor erwartet steigen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Konkreter als bislang äußerte sich Hugo Boss zum Umsatz, der konzernweit um neun Prozent niedriger ausfallen dürfte als im Vorjahr. Mit einer Stabilisierung der konjunkturellen Lage soll es dann im Geschäftsjahr 2010 wieder aufwärts gehen.

Konzernweit sank der Umsatz im dritten Quartal um 15,5 Prozent auf 450,4 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit mehr als einer halben Milliarde Euro gerechnet. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel um 31 Prozent auf 73,4 Millionen Euro. Der Überschuss sackte um ein Viertel auf 51,5 Millionen Euro ab.

OSTEUEROPA SCHWACH

Laut Hugo Boss verzeichneten vor allem die europäischen Märkte einen unerwarteten Abschwung. Um mehr als 30 Prozent brach der Umsatz in Osteuropa ein. Auch im Heimatmarkt Deutschland blieb die erhoffte Erholung aus. Die Entwicklung sei insgesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben, räumte Hugo Boss ein. Aber lieber habe man auf Umsatz verzichtet, als die Waren in Rabattschlachten zu verschleudern.

Hugo Boss befindet sich bereits auf Sparkurs. Bislang wurden 40 unrentable Geschäfte geschlossen und 150 Stellen abgebaut. Die Kosten für den Umbau lasten derzeit auf dem Ergebnis. Die einzelnen Modemarken im Konzern will Hugo Boss stärker voneinander abgrenzen und die Sortimente straffen.

Die größten Wachstumschancen sieht Hugo Boss derzeit in Asien und Amerika. Beide Regionen schlugen sich auch in den zurückliegenden Monaten am besten. In drei bis vier Jahren will Hugo Boss mindestens 40 Prozent seines Umsatzes außerhalb Europas erzielen. Weiteres Wachstum erhofft sich das Unternehmen auch vom Online-Handel. Das im Internet erzielte Umsatzvolumen sei erfolgversprechend, hieß es.

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