Hugo Boss tritt auf der Stelle

METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern Hugo Boss ist im ersten Quartal Analysten zufolge auf der Stelle getreten. Verschiebungen bei den Auslieferungen, aber auch der kalte Winter, der den Verkauf der Frühjahrsmode erschwert hat, dürften den vom Finanzinvestor Permira kontrollierten MDax-Konzern beim Umsatz ausgebremst haben. Das Ergebnis werde deshalb rückläufig sein. Insgesamt sei Hugo Boss aber auf einem guten Weg, seine Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Das Unternehmen legt am Donnerstag (2. Mai) seine Geschäftszahlen für die ersten drei Monate vor.

Die von Bloomberg bis zum Montag befragten Analysten erwarten einen Umsatz von 607 Millionen Euro, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sollte um 9 Prozent auf 134 Millionen Euro gesunken sein. Beim Überschuss erwarten die Analysten ebenfalls einen Rückgang.

Hugo Boss hatte bereits bei der Bilanzvorlage im März vor einem holprigen Start gewarnt. China sei noch nicht so stark, wie es sein könnte, und auch die Situation in Europa sei nach wie vor nicht einfach, hatte Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs damals gesagt. Hinzu komme der lange Winter. Hugo Boss läuft zudem gegen starke Vorjahreswerte an. Der Konzern hat sein Geschäftsmodell von zwei auf vier Kollektionen umgestellt, wodurch sich die Umsätze fortan gleichmäßiger auf die Quartale verteilen werden. Bislang waren traditionell das erste und das dritte Quartal überproportional stark.

Um seine Abhängigkeit vom Großhandel weiter zu verringern, baut Hugo Boss sein Netz mit eigenen Läden kräftig aus. Hier sehen auch die Analysten den Schlüssel für künftiges Wachstum. Der Konzern kann als Einzelhändler nicht nur schneller auf Kundenwünsche reagieren, er streicht auch höhere Gewinne ein, schon allein weil in die Läden stärker luxusaffine Kunden kommen, die bereit sind, mehr Geld für die Mode des Metzinger Unternehmens auszugeben. Im laufenden Jahr sollen weltweit 50 neue Läden entstehen.

Seine Prognose für das laufende Jahr wird Hugo Boss aller Voraussicht nach bestätigen, sind sich die Analysten einig. Einen Schub dürfte vor allem das zweite Halbjahr geben. Insgesamt sollen Umsatz und EBITDA 2013 jeweils im prozentual hohen einstelligen Bereich zulegen.