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29.10.2012
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Hugo Boss verliert im dritten Quartal an Fahrt

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DPA
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29.10.2012

METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern Hugo Boss hat aus Sicht von Analysten im dritten Quartal an Fahrt verloren. Umsatz- und Gewinnwachstum sollten sich im Vergleich zu den beidem Vorquartalen deutlich abgeschwächt haben, schätzen Experten. Neben einer insgesamt eingetrübten Konsumstimmung hat dies vor allem technische Gründe. Durch die Umstellung von zwei auf vier Kollektionen im Jahr und dem Timing bei der Auslieferung an die Großhändler verschiebt sich die Aufteilung der Umsätze. Einiges wurde bereits im zweiten Quartal verbucht, ein anderer Teil wird in das vierte Quartal fallen. Hugo Boss wird am Dienstag (30. Oktober) seine Geschäftszahlen vorlegen.

Hugo Boss - Berlin. (Bild Pixel Formula)

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Analysten erwarten im Schnitt eine Umsatzsteigerung von sechs Prozent auf 652 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sollte um 2,6 Prozent auf 182 Millionen Euro gestiegen sein. In der gleichen Größenordnung dürfte auch das Nettoergebnis zugelegt haben, das bei 123 Millionen Euro erwartet wird. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal hatte Hugo Boss seinen Umsatz noch um 20 Prozent und seinen Überschuss um fast 30 Prozent steigern können.

Aus der Luxusgüterbranche hatte es zuletzt negative okiSignale gegeben. LVMH, der weltgrößte Hersteller von Luxusmarken, konnte mit seinen teuren Handtaschen und edlen Parfüms im dritten Quartal nicht mehr so stark zulegen wie erhofft. Der britische Modehersteller Burberry <<<11>>> wartete im September mit einer Gewinnwarnung auf und sprach von einer abflauenden Nachfrage. Prada und Hermes hatten hingegen gemeldet, dass sie noch keine Auswirkungen der Wirtschaftsschwäche auf ihr Geschäft sehen würden.

Die Investmentbank Equinet glaubt, dass Hugo Boss in Amerika auch im dritten Quartal noch zweistellig hat zulegen können. Allerdings sollte sich das Wachstum in Asien abgeschwächt haben. Auch die DZ Bank geht davon aus, dass die Umsatzdynamik in China nachgelassen hat, auch wenn das Land mittelfristig einer der zentralen Wachstumsmärkte bleiben dürfte.

Hugo Boss expandiert derzeit stark außerhalb Europas. Zugute kommt dem Konzern dabei der Ausbau des eigenen Einzelhandels. In diesem Jahr will Hugo Boss 70 neue Läden eröffnen. Hinzu kommen die Übernahme kleinerer Franchise-Betriebe oder die Bewirtschaftung eigens angemieteter Flächen bei Großhandelspartnern. Durch den Wegfall der Zwischenhändler ist der eigene Einzelhandel profitabler. Der Konzern kann zudem schneller auf Kundenwünsche reagieren.

An seinen Gesamtjahreszielen wird Hugo Boss den Analysten zufolge nicht rütteln. Bislang sieht die Planung eine währungsbereinigte Umsatzsteigerung von bis zu zehn Prozent vor. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBITDA soll um zehn bis zwölf Prozent zulegen./she/fn/fbr

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