Hugo Boss wächst, wenn auch nicht so stark wie erwartet

Hugo Boss wächst mit Womenswear, aber insgesamt war es ein verhaltenes Jahr
Positiv formuliert hat die Hugo Boss AG erneut ein Rekordjahr erreicht. 2015 war das sechste Wachstumsjahr in Folge. Wie erhofft brachte das Weihnachtsgeschäft vor allem in Europa für einen soliden Umsatzanstieg im vierten Quartal um plus 10% auf 750 Mio. Euro. Pessimisten würden sagen, dass Hugo Boss 2015 aber deutlich unter den eigenen (schon angepassten) Erwartungen blieb. Insbesondere in den Wachstumsmärkten USA und China wurden die Prognosen verfehlt, hier waren die Erlöse im Vergleich zu den Vorjahren sogar rückläufig. Gleichzeitig litt Hugo Boss wie viele andere Modeanbieter unter den zu milden Witterungsverhältnissen bei Beginn der Herbst/Winter-Saison und einer insgesamt zurückhaltenden Konsumentennachfrage, so dass es mehr Rabattaktionen als im Vorjahr gab.
Konkret konnte Hugo Boss seine Umsätze nach vorläufigen Zahlen in 2015 um 9% auf 2,809 Mrd. Euro steigern. Währungsbereinigt lag der Anstieg bei 3%, was vor allem an der gesunden Nachfrage im Euro-Raum lag. Während der eigene Retail erneut zulegen konnte, sanken die Umsätze im Großhandelsgeschäft um 3%. Wachstumstreiber waren die Damenmode sowie die mittlerweile im hochwertigen Bereich positionierte Kernmarke BOSS. Auf Ergebnisseite verbuchte Hugo Boss ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 594 Mio. Euro, was ein Zuwachs von 1% entspricht. Dieser Minimalzuwachs lag unterhalb der Prognose, die einen Anstieg von 3-5% vorsah. Der Vorsteuergewinn soll mit 419 Mio. Euro voraussichtlich 4% unter dem Vorjahr liegen.
Finale Zahlen will zur Entwicklung im vierten Quartal und des Gesamtjahres sowie eine Prognose für 2016 will Hugo Boss am 10. März 2016 veröffentlichen.

Foto: Hugo Boss