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14.07.2021
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Inflationsrate in den USA steigt auf höchsten Stand seit August 2008

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DPA
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14.07.2021

In den USA hat die Inflation im Juni stark angezogen. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 5,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilt. Das ist die höchste Rate seit August 2008. Im Mai hatte die Teuerungsrate noch bei 5,0 Prozent gelegen.

Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise in den USA um 5,4 Prozent, - Archiv


Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juni um 0,9 Prozent. Die Kerninflation ohne im Preis oft schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel betrug im Juni verglichen mit dem Vorjahresmonat 4,5 Prozent.
Der Anstieg der Inflationsrate wird durch die immer weitergehende Aufhebung von Corona-Beschränkungen begünstigt.

So sind die Preise für Hotelaufenthalte, Autovermietungen, Bekleidung und Flugreisen deutlich gestiegen. Vor allem aber wurden Gebrauchtwagen deutlich teurer. Zudem liegt der Ölpreis immer noch höher als im Vorjahresmonat.

Doch für Experten kam die starke Preisentwicklung überraschend. «Selbst die größten Pessimisten hatten nicht mit einem derart starken Anstieg der Inflation gerechnet», hieß es von Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Die US-Notenbank Fed hat den erhöhten Inflationsdruck bisher immer als vorübergehend bezeichnet und mit Sondereffekten erklärt, Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, erwartet zwar ein Auslaufen der Corona-Sondereffekte zum Jahresende. Für die sehr lockere Geldpolitik gebe es aber keinen Grund mehr.

«Die US-Wirtschaft läuft rund und von Deflationsrisiken kann derzeit nicht die Rede sein», so Gitzel. «Die Fed wird deshalb schon bald einen konkreten Fahrplan zum Ausstieg aus den Wertpapierkäufen vorlegen.»
 

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