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Insolvenzverwalter gibt 142 Filialen Chance

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Reuters
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26.06.2009

Frankfurt (Reuters) - Die insolvente Kaufhauskette Woolworth soll gesundschrumpfen.

Woolworth
REUTERS/Johannes Eisele

Der Gesamtbetriebsrat hat nach Angaben von Insolvenzverwalter Ottmar Hermann einem Fortführungskonzept zugestimmt, mit dem 142 mittelgroße der 311 Filialen erhalten blieben, die nach Expertenansicht die besten Überlebenschancen hätten. Deren Sortiment solle verkleinert werden. "Mit dem Konzept könnte etwas weniger als die Hälfte der Arbeitsplätze gerettet werden", sagte Hermann am Donnerstag.

Alle 9300 Beschäftigten sollen ab Juli für mindestens sechs Monate in eine Transfergesellschaft wechseln. Hermann hofft, sie an potenzielle Käufer der kleinen Woolworth-Standorte vermitteln zu können, die geschlossen werden. An den "Mini-Läden" haben mehrere große Filialketten Interesse angemeldet.

Die mittelgroßen Filialen mit 900 bis 1600 Quadratmetern will Hermann nach der für die nächste oder übernächste Woche erwartete Eröffnung des Insolvenzverfahrens zunächst über eine Auffanggesellschaft "Neue Woolworth Deutschland" selbst mit je 25 bis 30 Mitarbeitern weiter betreiben. Voraussetzung seien aber erfolgreiche Gespräche mit den Vermietern. Ein Drittel der Immobilien gehören dem Finanzinvestor Cerberus. Einen neuen Investor für Woolworth hat Hermann bisher nicht gefunden. Um das Konzept umzusetzen, hatte Hermann den ehemaligen Karstadt-Manager Heinz Thünemann eingesetzt.

Die Karstadt-Muttergesellschaft Arcandor hatte vor kurzem ebenfalls Insolvenz angemeldet. Für die aus ehemaligen kleineren Karstadt-Häusern bestehende, insolvente Hertie-Kette hatte sich kein Käufer gefunden. Die 54 Warenhäuser machen in den nächsten Monaten nach einem Schlussverkauf dicht.

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