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AFP
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
12.06.2020
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JD.com bringt 3,87 Milliarden Dollar für Zweitlistung in Hongkong auf

Von
AFP
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
12.06.2020

Der chinesische Online-Handelsgigant JD.com hat im Rahmen einer Zweitnotierung an der Hongkonger Börse in der kommenden Woche 3,4 Milliarden Euro aufgebracht, wie das Unternehmen am Freitag bekannt gab.



JD.com ist bereits an der Nasdaq notiert, wo das Unternehmen zum Zeitpunkt seines Börsengangs im Jahr 2014 1,78 Milliarden Dollar beschaffte.

Vor dem Hintergrund der kommerziellen, technologischen und politischen Rivalität mit Washington ermutigt Peking nun seine Unternehmen, Hongkong oder Shanghai als Orte der Kapitalbeschaffung zu wählen.

Die Operation kommt auch inmitten einer Kontroverse über das nationale Sicherheitsgesetz, das Peking Hongkong auferlegen will, was Befürchtungen hinsichtlich der Autonomie der Finanzmetropole aufkommen lässt.

In einer am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung gab JD.com an, 133 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 226 Hongkong-Dollar verkauft zu haben.

Dies ist etwas niedriger als der ursprünglich von der Gruppe erhoffte Preis von 236 Hongkong-Dollar.

Sollte eine Mehrzuteilungsoption ausgeübt werden, würde dies zusätzliche 51,5 Millionen Euro einbringen, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Notierung an der Hongkonger Börse ist für den 18. Juni vorgesehen.

Diese doppelte Listung dürfte es der Gruppe ermöglichen, besser mit ihren Hauptwettbewerbern, insbesondere Amazon in den Vereinigten Staaten und Alibaba in China, zu konkurrieren.

Im Gegensatz zu Alibaba, Chinas Nummer eins in diesem Sektor, verkauft JD.com Produkte direkt an die Verbraucher und verfügt über eigene Lagerhäuser, Bestände, Logistikkanäle und eigenes Lieferpersonal.

Diese Struktur hat es dem Unternehmen ermöglicht, der Coronavirus-Epidemie und Beeinträchtigungen in Sachen Logistik besser als andere Internet-Giganten zu begegnen und Produkte innerhalb weniger Stunden an seine Kunden zu liefern.

JD.com behauptet, den Verkauf von Frischwaren auf seiner Online-Supermarkt-Plattform 7Fresh in diesem Monat mehr als verdoppelt zu haben. Der Konzern ist nicht das erste chinesische Unternehmen, das in den Vereinigten Staaten börsennotiert und auch an der Hongkonger Börse gelistet ist. Im vergangenen Jahr nahm Alibaba beträchtliche 12,9 Milliarden USD auf.

Am Donnerstag hat NetEase, Chinas Internet- und Videospiel-Gigant, seinerseits seinen Einstieg an der Hongkonger Börse vollzogen und 2,4 Milliarden Euro aufgebracht.

Die Gruppe, die seit 2000 an der Nasdaq notiert ist, ist eines der ersten chinesischen Unternehmen, das sich für eine Kapitalbeschaffung in den Vereinigten Staaten entschieden hat.

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