Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
09.12.2022
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Karl Lagerfeld launcht erste Denim-Marke für Gen Z

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
09.12.2022

Die neue Linie von Karl Lagerfeld geht mit der Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2023 an den Start. In einer Pressemitteilung erklärt das Unternehmen, die neue Marke richte sich hauptsächlich an Kunden der Gen Z, die sogenannten "Digital Natives", die sowohl Individualismus als auch Vernetztheit begrüßen. Karl Lagerfeld Jeans bringt diese Konzepte in eine Mischung aus Online-, Offline- und Hybriderlebnissen ein. Die exklusiven, digital ausgerichteten Kampagnen stützen sich auf nutzergenerierte Inhalte, soziale Medien und Influencer.


Karl Lagerfeld Jeans


Die Ästhetik der Linie ist an den Street Style angelehnt, und bereichert diesen mit markanten Details wie K-förmigen Stickereien, vielfältige Hosenschnitte und den intensiven Blauton Pantone 2736 C des Logos auf Verpackung, Knöpfen und Nieten. Weiter bietet die Marke Handtaschen und Sneaker.

“Angesichts der weiteren Expansion der Welt von Karl Lagerfeld freuen wir uns, unser Portfolio mit der Einführung von Karl Lagerfeld Jeans zu erweitern", erklärte Pier Paolo Righi, der seit 2011 CEO von Karl Lagerfeld ist. “Karl trug fast jeden Tag Denimkleidung und hatte die lebenslange Vision, eine Verbindung zu jüngeren Generationen zu erstellen und Kunst und Kultur ständig neuzuerfinden", so Righi weiter.

Die Karl Lagerfeld Jeans-Kollektion wird von einem neuen, spezifischen Design- und Produktgestaltungsteam verwaltet. Dieses arbeitet unter der Führung von Kreativdirektor Hun Kim aus einem Studio am Hauptsitz des Konzerns in der renommierten Amsterdamer Herengracht.
 
“Karl war ein Meister darin, coole, rockige Jeansmodelle mit eleganteren Stücken zu mischen", so Kim. "Er zeigte auch, dass Denim keine Alters- oder Geschlechtergrenzen kennt: Alle können Jeans tragen!", fügte er hinzu. Für Kim ist Karl Lagerfeld eine "fortschrittliche Marke", die "Vielfältigkeit durch neue Silhouetten, neue Oberflächenbehandlungen und unerwartete neue Details zelebriert". Der Look ist kreativ, authentisch und schnörkellos – ideal für Trendsetter und Regelbrecher, um sich von der Masse abzuheben".


Karl Lagerfeld Jeans


Die Frühjahr-/Sommerkollektion der Marke umfasst Jeans in den Passformen Skinny, Straight und Relaxed Fit, dazu vielfältig einsetzbare Denim-Jacken und andere Teile, die sich gut kombinieren lassen. Das Logo ist in einem Viereck eingefasst, das Kennzeichen von Karl Lagerfeld Jeans, mit der intensiven blauen Farbschattierung im Hintergrund und saisonalen Variationen in Kontrastfarben oder in Orange und Limettengrün. Die Drucke verkörpern lebhafte bildhafte Motive, die sich an abstraktem Impressionismus orientieren, sowie Camouflage-Muster. Das Gleichgewicht zwischen Herren- und Damenschnitten ist gewollt, und die einzelnen Entwürfe eignen sich für Mix-&-Match-Looks. Einige der Silhouetten sind enganliegend, andere eher großzügig geschnitten.

Das Portfolio von Karl Lagerfeld umfasst Modeartikel für Frauen, Herren und Kinder, Handtaschen und Lederwaren, Schuhe, Parfums, Brillen, ein Hotel in Macau, ein luxuriöses Feriendorf in Marbella und eine neue Schmuckkollektion. Für die kreativen Aspekte arbeitet Kim mit dem früheren Assistenten und Vertrauten von Karl Lagerfeld, Sébastien Jondeau, zusammen, der auch Markenbotschafter und Produktberater des Unternehmens ist, sowie mit Nachhaltigkeitschefin Amber Valletta. Diese Vorgehensweise wurde von Righi in Übereinstimmung mit dem verstorbenen Designer entwickelt, der bevorzugt mit seinem engen Freundes- und Vertrautenkreis zusammenarbeitete.

Karl Lagerfeld wird in 120 direkt verwalteten Läden und Franchisen angeboten, sowie von ausgewählten Multibrand-Händlern. Im Mai 2022 erhöhte die amerikanische Modegruppe G-III Apparel ihren Anteil am Unternehmen von 19 auf 81 Prozent, über eine Investition in Höhe von EUR 200 Millionen. Die größten Karl Lagerfeld-Stores befinden sich in Paris, London, München, Dubai und Schanghai. Das Unternehmen verfügt über einen eigenen Online-Shop und ist in Europa, Nahost und Asien im Onlinehandel gut vertreten. Im Jahr 2019 trat Karl Lagerfeld der globalen Nachhaltigkeitsinitiative Fashion Pact bei. Deren Ziel ist es, die Modebranche mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit in drei Bereichen zu verwandeln: Klimawandel, Biodiversität und Schutz der Weltmeere.

Der Designer Karl Lagerfeld verstarb im Jahr 2019 im Alter von 85 Jahren. Er war maßgeblich für die Wiedergeburt des Modehauses Chanel verantwortlich, dessen Kreativdirektor er über 30 Jahre lang war. Lagerfeld war auch das kreative Genie hinter der Marke Fendi (für die er 50 Jahre lang Kollektionen entwarf) und Chloé. Darüber hinaus gründete und führte er sein eigenes Label. Er genießt eine so hohe Anerkennung, dass Anna Wintour und das New York Metropolitan Museum of Art vor ein paar Wochen ankündigten, das Thema der jährlichen Ausstellung des Costume Institute – und der Met Gala 2023 – sei "Karl Lagerfeld: A Line of Beauty". In diesem Rahmen wird Lagerfelds Werk aus seiner über 60-jährigen Karriere enthüllt, weiter werden seine kreative Methode, die Entwicklung seiner Designs und sein Einfluss in der Modebranche untersucht.


Karl Lagerfeld Jeans


2021 stieg der Umsatz von Karl Lagerfeld im Vergleich zu 2020 um 40 % (gemessen an den Vorkrisenwerten 2019 ergab sich ein Plus von 35 Prozent). Das Label strebt ein durchschnittliches Jahreswachstum von 20 bis 25 Prozent an, wie Righi FashionNetwork.com vor ein paar Monaten erklärte. Der Gesamtumsatz betrage fast USD 1 Milliarde. Vor italienischen Modemedien berichtete Righi zuletzt, dass das Label bald nach Italien und Spanien expandieren werde. Für 2023 sind Flagship-Stores in Mailand und Madrid geplant, es müssen nur zunächst die passenden Standorte gefunden werden. Das Unternehmen beschäftigt rund 700 Angestellte und füllte 60 weitere Stellen in der Marketing- und Produktabteilung sowie im E-Commerce. Über diesen Kanal erwirtschaftet Karl Lagerfeld aktuell rund 30 Prozent seines Umsatzes. Weiter gab Righi bekannt, dass 50 Prozent der vom Unternehmen hergestellten Produkte nachhaltig seien.

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