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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
02.03.2021
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Kering steigt bei Vestiaire Collective ein

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
02.03.2021

​Wer noch eine Bestätigung brauchte, wie wichtig der Resale-Markt in der Mode geworden ist, bekam sie am Montagnachmittag mit der Ankündigung einer EUR 178 Millionen schweren Finanzierungsrunde der französischen Plattform Vestiaire Collective, an der sich Kering und das amerikanische Unternehmen Tiger Global Management beteiligen.


Das Unternehmen, das soeben einen Alexander McQueen-Sale organisierte, erhält mit dessen Mutterhaus Kering einen neuen Aktionär - Photo: Vestiaire Collective/Alexander McQueen


Kering erhält mit rund 5 Prozent der Unternehmensanteile Zugang zum Vorstand von Vestiaire Collective. Der Präsident und CEO der Luxusgütergruppe, François-Henri Pinault, erklärte: "Gebrauchte Luxusmode ist heute ein konkreter und fest verankerter Trend, besonders unter jüngeren Kunden. Wir möchten diese Chance nicht einfach ignorieren, sondern sie wahrnehmen, um den Wert, den wir unseren Kunden bieten, zu stärken und die Zukunft unserer Branche in Richtung innovativer und nachhaltiger Praktiken mit zu beeinflussen. Dies passt zu unserem Unternehmergeist, unserer wegweisenden Nachhaltigkeitsstrategie und unserer modernen Vision des Luxus."

Für Vestiaire Collective liefert die Beteiligung des Mutterkonzerns von Branchengrößen wie Gucci, Bottega Veneta und Saint Laurent eine klare Bestätigung für das Resale-Konzept des Unternehmens und für seinen Platz in der Zukunft der Luxusmode.

Mit der Finanzierungsrunde will das Unternehmen, "das Wachstum im Secondhand-Markt beschleunigen und aktiv zum Wandel zu einer nachhaltigeren Modebranche beitragen". Außerdem gewährleistet "diese Finanzierungsrunde Einhorn-Status nach einem über 100-prozentigen Anstieg des Transaktionsvolumens der Plattform im Jahresvergleich. So ist Vestiaire Collective optimal für den nächsten beschleunigten Wachstumszyklus aufgestellt".

Zusätzlich zu Kering und Tiger Global Management steigen weitere berühmte Unternehmen bei Vestiaire Collective ein, die alle an die strahlende Zukunft des Resale-Geschäfts glauben. Auch bestehende Aktionäre, wie der CEO von Vestiaire Collective, Max Bittner nahmen an der Finanzierungsrunde teil, sowie Bpifrance (Large Venture), Condé Nast, die Eurazeo-Gruppe, Fonds von Fidelity International, Korelya Capital, Luxury Tech Fund über LTF & Cuir Invest und Vitruvian Partners.

Vestiaire Collective erklärte, die Branche der gebrauchten Luxusmode habe "in den vergangenen drei Jahren ein schnelles Wachstum verzeichnet, das sich während der Pandemie zusätzlich beschleunigte. Diese Entwicklung wurde in erster Linie von jungen Kunden und ihrem stärkeren Nachhaltigkeitsfokus getragen, sowie vom wachsenden Trend hin zu Online- und Shopping-Gemeinschaften". Die dazu gelieferten Zahlen verweisen darauf, dass der Umfang der Secondhand-Kleidungsstücke bei den Verbrauchern von 21 Prozent im Jahr 2021 auf 27 Prozent im Jahr 2023 wachsen könnte. Der Wert der Secondhand-Branche könnte bis 2025 auf mehr als USD 60 Milliarden ansteigen.

Das Unternehmen hat analog zur Branche ebenfalls eine steile Wachstumskurve verfolgt, wie CEO Max Bittner erklärte: "Diese jüngste Finanzierungsrunde bestätigt die unglaubliche Entwicklung von Vestiaire Collective. Das während der Krise von 2008 eingeführte Geschäftsmodell hat seine Fähigkeit, sich auch in widrigen Umständen zu behaupten, mehr als bewiesen. Die Resale-Branche insgesamt entwickelt sich schnell, besonders unter Millennials und Gen Z-Kunden, die die Retail-Landschaft der Zukunft beeinflussen werden. Wir sind begeistert, Kering und Tiger Global Management an Bord begrüßen zu dürfen, sie werden auf unserem Weg einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Modebranche nachhaltiger zu gestalten und unsere unglaubliche weltweite Community weiter auszubauen”.

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