Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
28.04.2021
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LVMH Preis 2021 hat neun Finalisten, drei davon aus den USA

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
28.04.2021

Die Namen der Finalisten des LVMH Preis 2021 stehen fest, drei davon stammen aus den USA.


Christopher John Rogers


Normalerweise werden acht Kandidaten für das Finale zugelassen, doch da zwei Teilnehmer dieselbe Punkteanzahl hatten, wurden dieses Jahr neun Finalisten ausgewählt.

Es sind dies: Bianca Saunders, Charles de Vilmorin, Christopher John Rogers, Conner Ives, Colm Dillane, Kika Vargas, Lukhanyo Mdingi, Nensi Dojaka und Rui Zhou. 

Zwei der Finalisten entwerfen geschlechtslose Kollektionen. Dazu zählt Charles de Vilmorin, ein angesagter Nachwuchsdesigner aus Paris, der für seine Teilnahme am Gucci Fest gefeiert wurde und seither zum Kreativdirektor von Rochas in Paris ernannt wurde. Aber auch die Chinesin Rui Zhou, die in Shanghai arbeitet, entwirft Genderless-Silhouetten.

Unter den Finalisten befinden sich drei Designer aus den USA – einem Land, das noch nie einen Hauptpreisgewinner hervorgebracht hat: Christopher John Rogers, ein Womenswear-Designer aus New York, Conner Ives, der ebenfalls Womenswear designt, sich jedoch in London niedergelassen hat und Colm Dillane, der mit seiner Marke Kidsuper in New York Herrenmode entwirft.

Rogers absolvierte sein Studium am Savannah College of Art and Design und erregte in jüngster Vergangenheit viel Aufmerksamkeit – er ergatterte im vergangenen Jahr den begehrten CFDA-Titel als Nachwuchsdesigner des Jahres und entwarf den eleganten violetten Mantel, den Vizepräsidentin Kamala Harris am Tag ihres Amtsantritts trug. Außerdem sorgt er mit seinen rüschenreichen Designs für den roten Teppich für Furore, unter anderem für Rihanna.
 

Die Coutts-Kollektion von Lukhanyo Mdingi


Conner Ives nutzt für seine Designs ungenutzte Lagerbestände und Vintage-Looks und entwirft daraus paillettenbesetzte Ballonkleider, Patchwork-Looks mit italienischen Flaggen und fantastische Upcycling-Filzjacken in Sonnenuntergangsfarben.

Der Multimediakünstler Colm Dillane aus Brooklyn setzt auf Gegenkultur-Ästhetik mit malerischen Grafiken. Seine Designs fangen die ehrgeizige Energie von New York City ein und sein Lookbook lässt vermuten, dass er ein perfekter Kandidat für eine zukünftige Zusammenarbeit mit Moncler Genius wäre.

Dazu kommen drei Designerinnen – die hochbegabte britische Strickwarenspezialistin Bianca Saunders, die in London Menswear entwirft, die kolumbianische Damenmodedesignerin Kika Vargas, die in Bogota arbeitet und die mutige albanische Designerin Nensi Dojaka, die in London einige vorzügliche Lingerie-inspirierte Designs hervorbrachte.

Der neunte im Bunde ist der südafrikanische Designer Lukhanyo Mdingi, der in Kapstadt Damen- und Herrenmode kreiert.



Ein Look von Conner Ives


Für den LVMH-Preis können sich junge Modedesignerinnen und -designer unter 40 bewerben, die mindestens zwei vollständige Kollektionen entworfen haben. Normalerweise präsentieren die 20 Halbfinalisten ihre Kollektionen Anfang März vor einer Expertenjury in Paris während der Ready-to-Wear-Schauen in Paris.
 
Aufgrund der Pandemie fand der LVMH Preis dieses Jahr rein digital statt und die Nachwuchsdesigner präsentierten ihre Ideen in Form eines Lookbooks mit 360-Grad-Ansichten ihrer Schlüssellooks, kurzen Videos, viele davon mit iPhones gedreht und kurzen Interviews. Erstmals wurden zudem Publikumsmitglieder dazu eingeladen, online abzustimmen. Die Publikumsmeinung wurde insgesamt als eine von 66 Expertenmeinungen gewichtet. Der Preis wird in diesem Jahr zum 8. Mal verliehen.

Die neun Finalisten werden von einer Jury bewertet, die mehrheitlich aus Designern und Führungskräften der LVMH-Gruppe besteht, darunter Delphine Arnault, die den Award ins Leben gerufen hat. Das Finale wurde auf den September verlegt.

Im vergangenen Jahr musste die Schlussrunde aufgrund des Lockdowns abgesagt werden, und LVMH entschloss sich dazu, den Preis unter den acht Finalisten aufzuteilen. Das Preisgeld von bis zu EUR 300.000 sorgte auch in diesem Jahr wieder für reges Interesse, insgesamt meldeten sich über 1900 Kandidaten aus 110 Ländern an.

Alles in allem vergibt LVMH fünf Preise: Den Preis für Young Fashion Designers, der mit EUR 300.000 dotiert ist und mit einem einjährigen Mentoring-Programm durch ein spezifisches LVMH-Team einher geht, der Karl Lagerfeld/Special Jury Prize, der mit EUR 150.000 und einem Mentoringprogramm belohnt wird und drei Preise für junge Modeschulabsolventen, die ihr Studium 2020 oder 2021 abgeschlossen haben. Sie und ihre jeweiligen Schulen erhalten EUR 10.000. Die drei Absolventen erhalten darüber hinaus die Möglichkeit, ein Jahr lang Teil des kreativen Studios einer LVMH-Tochter zu sein.

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