Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
04.05.2022
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Lanvin-Gruppe will Onlineumsatz in den USA steigern

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
04.05.2022

Die Lanvin-Gruppe hat für Nordamerika ehrgeizige Pläne. Die chinesische Luxusgruppe (die zuvor als Fosun Fashion Group firmierte) bereitet ihren Börsengang an der New York Stock Exchange vor und will dabei ihre Präsenz in der Region ausbauen. Die USA bilden nach Europa den zweitgrößten Markt der Gruppe mit einem Anteil von 33 Prozent am Gesamtumsatz. Vor Kurzem verkündete die Lanvin-Gruppe eine Zusammenarbeit mit Shopify, um den Onlineumsatz in den USA anzukurbeln, besonders für die Label Lanvin und Sergio Rossi.


Sergio Rossi stellt als erste Lanvin-Tochter auf Shopify um - Sergio Rossi


Per 30. September 2021 führte die Lanvin-Gruppe insgesamt 212 Stores in den USA, darunter Monobrandstores, Shop-in-Shops, Outlets und Pop-up-Stores. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern in Nordamerika 109 Millionen Euro Umsatz, das entspricht einem Drittel des Konzernumsatzes von 333 Millionen Euro. Im Vorjahr verbesserte sich der Umsatz in der Region um 28 Prozent und die Fünfjahresprognose (2021 – 2025) geht von einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 27 Prozent aus.

In anderen Worten ist die Region Nordamerika ein wichtiger Markt für die Lanvin-Gruppe, bis 2025 sollen deshalb mehrere Dutzend neue Stores in der Region eröffnet werden. Doch über die Stärkung der physischen Präsenz hinaus will der Konzern auch die Leistung im Onlinehandel steigern. Hierfür arbeitet das Unternehmen mit dem kanadischen Unternehmen Shopify, das Lösungen für den Onlinehandel entwickelt. Durch diese Zusammenarbeit richtet die Lanvin-Gruppe eine Online-Plattform ein, die auf alle ihre größeren Marken in Nordamerika zugeschnitten ist. Parallel dazu wird die Gruppe ihre lokale Logistik-, Personal- und Lagerinfrastruktur ausbauen.

Als erste Konzerntochter kommt Sergio Rossi in den Genuss der Zusammenarbeit. Das jüngste Mitglied im Portfolio (Übernahme Ende 2021) verwaltet aktuell seinen Onlinehandel zentral in Europa. Auch das französische Luxushaus Lanvin profitiert sogleich vom neuen Partner, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung: "Ab dem zweiten Halbjahr 2022 werden Lanvin und Sergio Rossi als erste unserer Luxusmarken den Übergang auf die digitale Plattform für den nordamerikanischen Markt vollziehen. Damit eröffnen sich ihnen durch die marktführende Digitaltechnik neue Wachstumschancen im weltgrößten Luxusmodemarkt."

Die Plattform ermöglicht es den Gruppenunternehmen insbesondere, den Fokus auf "Produkte und Kunden" zu legen und ein "hervorragendes Kundenerlebnis mit dedizierten Artikeln und Inhalten, sowie optimierten und lokalisierten Omnichannel-Shoppingdienstleistungen" zu bieten. In einem weiteren Schritt plane der Konzern, auch alle anderen Label auf die neue Plattform zu verlegen. Zu diesen zählen unter anderem der italienische Luxus-Menswear-Anbieter Caruso und der österreichische Strumpfhersteller Wolford. Ziel sei es, die "E-Commerce-Funktionen der Marken auf einer geteilten Plattform zu zentralisieren und Synergien im Portfolio zu schaffen, während die spezifischen Schnittstellen und Datenbanken der einzelnen Marken beibehalten werden”.


Ein Look des US-Labels St. John, das zur Lanvin-Gruppe gehört - St. John

 
Das Portfolio der Lanvin-Gruppe umfasst mit dem Strickwarenanbieter St. John bereits ein Luxus-Bekleidungslabel mit Sitz in den USA. Lanvin übernahm im Jahr 2017 einen 94,6-Prozent-Anteil an St. John. Das 1962 in Kalifornien gegründete Label betreibt 47 eigene Stores und erzielt einen Umsatz von 74,5 Millionen Euro. Dieser Wert soll bis 2025 auf das Doppelte ansteigen.

Unter Ausschluss des Onlinehandels von St. John macht der Onlineumsatz der anderen Label der Lanvin-Gruppe in den USA nur gerade 15 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die Gruppe hofft, dass dieser Anteil in den kommenden drei bis fünf Jahren auf 25 Prozent ansteigt, wie die chinesische CEO Joann Chang in einem Interview in WWD erklärte.

Es sei daran erinnert, dass die Gruppe vor Kurzem eine operative Partnerschaft mit dem Investmentunternehmen Primavera ankündigte. Primavera verfügt über Filialen in Asien und den USA. Ziel der Zusammenarbeit ist die Vorbereitung des Börsengangs in den USA. Die Bewertung für den Konzern liegt bei 1,5 Milliarden Euro.

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