Laurèl muss finanziell umdenken

Laurèl muss restrukturieren
Die in München ansässige Laurèl GmbH hat mit der Russlandkrise zu kämpfen und läd daher ihre Geldgeber zu einer Gläubigerversammlung am 31. August ein. Auf dem Treffen soll eine Laufzeitverlängerung um weitere drei Jahre für die bis November 2017 laufende 20 Mio. Euro-umfassende Mittelstandsanleihe vereinbart werden. Gleichzeitig wird die Aussetzung der Zinszahlung für die laufende Zinsperiode, was etwa 1,4 Mio. Euro an Einsparungen bringen könnte, und eine Verringerung der Verzinsung für die drei folgenden Zinsperioden geplant. Parallel soll über die Bestellung eines gemeinsamen Gläubigervertreters entschieden werden. Infrage kommen könnte dafür die One Square Advisory Services GmbH, die bereits von einigen Anleihegläubigern gebeten wurde, ihre Interessen in diesem Fall zu vertreten.

So steht's um Laurèl

Für Laurèl könnte ein Entgegenkommen der Gläubiger überlebenswichtig werden. Das Aschheimer Unternehmen leidet unter der andauernden Russlandkrise. Die GUS-Staaten waren für Laurèl ein sehr wichtiger Exportmarkt. Mit der Rubelschwäche und Importschwierigkeiten sanken die Erlöse in der Region auch in den letzten Monaten empfindlich. Während Laurèl im ersten Halbjahr noch ein Umsatzplus von 8,8% ausweisen konnte, erzielte das Unternehmen für das gesamte am 30. April 2015 endenden Geschäftsjahres 2014/15 nur noch ein Umsatzplus von 3,5%. Nach vorläufigen Zahlen liegen die Gesamterlöse bei 40,8 Mio. Euro. Das positive EBITDA aus dem Halbjahr wurde wieder kassiert und liegt mit -2,0 Mio. Euro fast auf Vorjahresniveau. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag belief sich auf -0,8 Mio. Euro. Zu wenig, um auch Anleihegläubiger zufriedenzustellen, zumal die Aussichten nicht unbedingt besser sind. Die Umsätze sollen erneut bei rund 40 Mio. Euro liegen, das EBITDA soll sich auf -0,8 Mio. Euro verbessern.
Vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung 2014/2015 hat die Creditreform Rating AG das Unternehmensrating der Laurèl GmbH von B (watch) auf C (watch) angepasst. Nur ein externer Investor oder ein Russland-Wunder könnte die Misere schnell auflösen.

Foto: Laurèl