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09.06.2021
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Lockdown-Ende beflügelt Zara-Mutter Inditex

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DPA
Veröffentlicht am
09.06.2021

Die Öffnung fast aller Läden nach den Lockdowns im Winter lässt den Textilhändler Inditex auf bessere Geschäfte hoffen. Derzeit seien 98 Prozent der Shops geöffnet, teilte der Eigner der Modeketten Zara, Bershka und Massimo Dutti am Mittwoch im spanischen Arteixo mit. In den vergangenen Wochen lag der Umsatz des Konzerns sogar höher als zwei Jahre zuvor, als von der Corona-Pandemie noch keine Rede war.

Zara


An der Börse kamen die Nachrichten zunächst gut an, dann aber machten Anleger erst einmal Kasse. Die Aktie des Konzerns legte am Morgen in Madrid zunächst um bis zu 1,7 Prozent zu, notierte zuletzt aber gut ein halbes Prozent im Minus. So fiel zwar Inditex' Quartalsgewinn höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet, doch hatte die Aktie seit dem Jahreswechsel rund ein Viertel an Wert gewonnen und wird damit etwa so teuer gehandelt wie vor dem Corona-Crash an den Finanzmärkten im Februar 2020.

"Die Erholung kommt weiter in Schwung", fasste das Unternehmen die Geschäftsentwicklung zusammen. Die Modekollektionen für Frühjahr und Sommer seien bei den Kunden gut angekommen. Seit Mai bietet Inditex im neuen Segment Zara Beauty auch Kosmetikprodukte an – vor allem online, aber auch in einzelnen Läden.

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende April legte der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund die Hälfte auf mehr als 4,9 Milliarden Euro zu. In der Zeit vom 1. Mai bis 6. Juni lag der Erlös währungsbereinigt sogar mehr als doppelt so hoch wie kurz nach Beginn der Pandemie ein Jahr zuvor – und fünf Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019.

In den Monaten Februar bis April war fast ein Viertel der Ladenöffnungszeiten wegen staatlicher Beschränkungen weggefallen. Davon betroffen waren auch die für Inditex wichtigen Länder Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal und Brasilien. Ende April seien dann 84 Prozent der insgesamt über 6750 Läden geöffnet gewesen, hieß es. Zudem profitierte der Konzern vom Ausbau seines Online-Geschäfts, in dem der Umsatz währungsbereinigt um rund zwei Drittel zulegte.

Der Umsatzsprung ließ auch den Gewinn wieder sprudeln. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 1,2 Milliarden Euro gut zweieinhalb Mal so hoch wie ein Jahr zuvor. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Überschuss von 421 Millionen Euro und damit mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust in ähnlicher Höhe angefallen.

Die coronabedingten Lockdowns in vielen Ländern hatten Inditex wie auch anderen Modehändlern wie H&M schwer zu schaffen gemacht. Im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende Januar 2021 sackte der Umsatz um 28 Prozent auf noch gut 20 Milliarden Euro nach unten. Der Überschuss brach um fast 70 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro ein.

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