Von
Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
12.11.2021
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Luxusgüterindustrie übertrifft Bain zufolge in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau

Von
Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
12.11.2021

Der Luxusgütersektor wird in diesem Jahr die Coronavirus-Krise hinter sich lassen können. Ausschlaggebend sind die Inlandsausgaben in den Vereinigten Staaten und China, insbesondere für hochwertige Schuhe, Lederwaren und Schmuck, wie das Beratungsunternehmen Bain am Donnerstag mitteilte.

Louis Vuitton Men's Frühjahr/Sommer-Kampagne 2021


Bain schätzt, dass der weltweite Umsatz mit persönlichen Luxusgütern in diesem Jahr 283 Mrd. Euro erreichen wird und damit bei konstanten Wechselkursen um 4 % gegenüber 2019, dem Jahr vor dem Ausbruch der Pandemie, zulegen wird.
 
Das Geschäft in den Vereinigten Staaten, die in diesem Jahr Europa als größten Markt überholt haben, wurde durch frühzeitige Impfkampagnen und einen schnellen Aufschwung des lokalen Verbrauchs angekurbelt.

Die Nachfrage in China, dem Wachstumsmotor der Luxusgüterindustrie, blieb bis Oktober trotz der Lockdowns in einigen Gebieten stark, da die Chinesen – die nicht ins Ausland reisen konnten – ihre Einkäufe in ihrem Heimatmarkt tätigten.

In Europa hat das Geschäft noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht, was noch bis 2024 dauern könnte, obwohl der Tourismus im Sommer wieder angezogen hat, fügte Bain hinzu, dessen Prognosen von der Luxusindustrie aufmerksam verfolgt werden.

Die größten Unternehmen der Branche, wie LVMH, Hermès und Kering, haben sich bereits deutlich von den Auswirkungen der Pandemie erholt und übertreffen dank der Aufhebung der Lockdowns und Zunahme gesellschaftlicher Aktivitäten das Geschäftsniveau von 2019. 

Aufgrund der Pandemie sank der Gesamtumsatz des Sektors im Jahr 2020 um 23 %, was den stärksten Rückgang aller Zeiten und den ersten Rückgang seit 2009 bedeutete.

Obwohl die Umsätze im Zusammenhang mit internationalen Reisen noch nicht wieder zurückgekehrt sind, konnten die Marken durch ihre Konzentration auf die Versorgung der Verbraucher im Inland – nicht nur in den wichtigsten Luxusmetropolen, sondern auch in kleineren und mittelgroßen Städten – neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.
Nach Schätzungen von Bain wurde in diesem Jahr ein Viertel des weltweiten Umsatzes mit neuen Kunden erzielt.

"Die Marken locken mit starken Marketing- und Online-Kampagnen neue Kunden an, während die bestehenden Kunden mehr kaufen", erklärte Bain-Partnerin Federica Levato, die die Studie mitverfasst hat.

Es wird erwartet, dass Käufer unter 40 Jahren in diesem Jahr für mehr als 60 % und bis 2025 für mehr als 70 % der Luxuskäufe verantwortlich sein werden.

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