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Veröffentlicht am
20.09.2013
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Mailänder Modesommer 2014: Die Leichtigkeit des Scheins

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DPA
Veröffentlicht am
20.09.2013

Mailand - Krise? Welche Krise? Auf den Mailänder Laufstegen der noch bis Montag andauernden Milano Moda Donna ist davon jedenfalls nicht zu spüren. Italiens Designer schwelgen in Optimismus und Lebensfreude. Jetzt erst recht, so lautet die Botschaft vieler Shows. Sie bieten der Frau im Frühjahr/Sommer 2014 viel Ornamentik und Schmuck, aber auch eine schlichte, leichte Eleganz.

Prada Frühjahr/Sommer 2014 (Foto: Pixelformula)


Fast schon in einem ornamentalen Rauschzustand befand sich Miuccia Prada. Die Mailänderin erfindet sich grundsätzlich jede Saison neu. Jede Kollektion ist eine klare Botschaft mit Auswirkungen bis in den Massenmarkt hinein. Denn kaum eine Designerin wird öfter kopiert.

Im kommenden Frühjahr/Sommer geht es bei Prada prunkvoll zu. Die Ausgangsidee ist raffiniert gedacht. Sie ließ die Wände ihrer Showhalle von sechs Künstlern bemalen und übersetzte einige diese Motive auf ihre Kleidungsstücke. Neben diese Frauenporträts applizierte sie eine Flut wuchtiger, funkelnder Schmucksteine. Das war dann zuweilen schon sehr viel Dekor. Mit Kristallen bestückte sie auch die BH`s, die über der Kleidung getragen werden. Und ihre Pelzmäntel sind so grell und poppig, dass man darüber fast vergisst, dass hier eigentlich eine Sommerkollektion gezeigt wird.

Miuccia Prada selbst sieht in dieser optisch sehr auffälligen Kollektion einen feministischen Ansatz. «Wenn man die Frauen sieht, wird man auch zuhören, was sie zu sagen haben», mit diesen Worten wurde die Designerin in verschiedenen Medien zitiert.

Giorgio Armani gehört seit jeher zu den Designern, die eine eher schlichte Eleganz bevorzugen. Gleichwohl zeigte der Mailänder am Freitag eine Mode, die auch expressive Momente hatte. Emporio Armani, so heißt seine an eine jüngere Klientel gerichtete Linie, brachte schimmernde Oberflächen und viele florale Muster auf den Laufsteg. Die weiten Hosen enden kurz vor dem Knöchel und werden zum Beispiel zu Westen mit ausgestanzten Mustern oder kragenlosen Blazern kombiniert. Unter den Röcken liegt oft eine ultraleichte Leggins. Und am Abend funkeln die Kristalle.

Schmetterlinge waren das Leitmotiv in der Mode von Blumarine. Als Ergebnis gab es eine Kollektion mit vielen transparenten Stoffen, flatternden Kleidern aber auch messerscharf geschnittenen Bleistiftröcken zu sehen. Stickereien in Form von Schmetterlingsflügeln behaupten sich neben Blütenmotiven.

Auch das römische Modehaus Fendi führte eine Kollektion von erfrischender Klarheit und sommerlicher Leichtigkeit vor. Dafür stehen zum Beispiel die in horizontale oder vertikale Stufen gelegten Kleider aus zartem, fließendem Organza. Futuristisch wird es mit digitalen Drucken und den per Laser ausgetanzten Pelz-Intarsien.

Mit Costume National kehrte ein Abtrünniger nach Mailand zurück. Denn das italienische Label zeigte seine Damenmode mehr als 20 Jahre lang in Paris. Ennio Capasa, der die Kollektion verantwortet, experimentiert an Schnitt und Form. Das Spiel mit der Form und die Lust am Glanz in Einklang brachte schließlich Francesco Scognamiglio. Markante Faltenwürfe und ausgestellte, geschwungene Säume weiten seine Röcke und Kleider.

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