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Felicia Enderes
Veröffentlicht am
30.10.2019
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Maison Margiela verlängert Vertrag von John Galliano

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
30.10.2019

John Galliano hat seinen Vertrag als Kreativdirektor des Hauses Maison Margiela verlängert – es ist ein Vertrauensbeweis für den umstrittenen britischen Designer.
 
"Ich freue mich auf dieses neue Kapitel und bin Renzo dankbar für seinen Glauben an mich und die Vision für Maison Margiela", sagte John Galliano in einer Pressemitteilung.

Spring Look 2020 aus der Maison Margiela Collection by John Galliano


"OTB und sein Präsident Renzo Rosso sind stolz darauf, die Verlängerung des Vertrages von John Galliano als Creative Director von Maison Margiela bekannt zu geben", heißt es in der Pressemitteilung von OTB (Only the Brave), der wichtigsten Holdinggesellschaft des italienischen Mode-Milliardärs und Diesel-Gründers Rosso.
 
Die Nachricht ist keine große Überraschung, da Galliano für seinen avantgardistischen Ansatz und seine wegweisenden Kollektionen für Margiela, die auch einen wachsenden kommerziellen Erfolg verzeichnen konnten, große Anerkennung bei den Kritikern gefunden hat. Die genaue Dauer der neuen Vereinbarung gab OTB jedoch nicht bekannt.

"Vor fünf Jahren glaubte ich, dass John die einzige Person sei, um diese Marke kreativ zu leiten, und heute bin ich sogar noch mehr davon überzeugt. Johns unbestrittenes Talent wird durch sein Verständnis für die heutige Generation, ihre Denkweise, ihre Konflikte, ihre Träume ergänzt. Und er tut genau das, was dieses Modehaus schon immer getan hat – zerstören, neu erfinden und inspirieren", betonte Rosso, der Margiela 2002 übernahm.
 
Bereits im Oktober 2014 wurde Galliano zunächst zum Leiter der Womenswear des avantgardistischen französischen Modehauses ernannt. Er war Margielas erster öffentlich benannter Kreativdirektor, nachdem der legendäre Geheimniskrämer und Gründer des Hauses Martin Margiela 2009 in den Ruhestand getreten war. Wie der Gründer Martin verbeugt sich Galliano nach einer Margiela-Show nie und respektiert die zurückhaltende Tradition des Modehauses.
 
Der britische Designer kam nach einer dreijährigen Pause zu Margiela, nachdem er 2011 als Couturier von Christian Dior entlassen wurde, da er dabei gefilmt wurde wie er antisemitische Bemerkungen machte. Seine erste Margiela-Show fand unter intensiver Beobachtung in London statt, bevor er anschließend alle seine Margiela-Shows in Paris aufführte. 
 
Seit seiner Ankunft hat Galliano Margiela "zum coolsten und innovativsten Couture-Haus gemacht", so OTB in der Erklärung.
 
Galliano zeichnet sich durch einen "pyramidalen Ansatz" aus, der von der Artisanal Couture Collection ausgeht und alle Ready-to-wear- und Accessoires-Linien beeinflusst. Seine Entwürfe für Margiela sind bekannt für ihre Kühnheit, den brillanten Einsatz von Dekonstruktion, die genialen Schnitten und die Verwendung einzigartiger Materialien – von hyperrealistischen Drucken bis hin zu experimentellen Metallics. Obwohl seine Ästhetik weit von der theatralischen Pracht seiner Tage bei Dior entfernt ist, sind seine Margiela-Shows, ob Couture oder Ready-to-wear, immer gut besuchte Events mit begehrten Einladungen.
 
Laut Angaben von OTB haben sich die Einnahmen der Marke seit Gallianos Ankunft verdoppelt. Der Jahresumsatz soll sich auf 190 Mio. Euro belaufen, getragen vom rasanten Wachstum des bedeutenden Accessoires-Geschäfts, das inzwischen 60 % des Gesamtumsatzes ausmacht. Ein neuer Maison Margiela Duft "Mutiny", entwickelt mit dem Lizenzpartner L'Oréal, kam 2019 auf den Markt. Darüber hinaus arbeitet das Label an einem neuen Ladenkonzept.

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