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10.02.2014
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Metro verdient im Weihnachtsquartal weniger - Starker Euro belastet
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10.02.2014
10.02.2014
Der Handelskonzern Metro verdient im Weihnachtsgeschäft weniger. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten erwarten beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) für den Zeitraum Oktober bis Dezember im Schnitt 1,077 Milliarden Euro. Das wäre gegenüber dem im Vorjahr erzielten 1,272 Milliarden Euro ein Rückgang von gut 15 Prozent. Bereinigt man den Vorjahreswert um Immobilienerlöse und Unternehmensverkäufe verringert sich das Minus aus Analystensicht auf etwa zwei Prozent.
Sitz von Metro in Düsseldorf |
Den Quartalsumsatz hatte Metro bereits im Januar berichtet. Nach vorläufigen Berechnungen sank dieser um 3,3 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro. Belastet hatten dabei ungünstige Währungseffekte wie etwa die Schwäche der türkischen Lira oder des russischen Rubel im Vergleich zum Euro. Metro hatte sich aber auch von Unternehmensteilen getrennt, wie etwa dem Geschäft der Supermarktkette Real in Russland oder Rumänien. Bereinigt um diese Effekte verbesserte sich der Umsatz um 1,1 Prozent. Die Umsatzentwicklung traf damals die Erwartungen der meisten Experten.
Metro-Chef Olaf Koch sprach im Januar von einem "soliden Start" in das neue Geschäftsjahr. Ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft habe eine bessere Entwicklung am Ende aber verhindert. Im Weihnachtsquartal fährt die Metro in der Regel 60 Prozent ihres Ebit ein.
Für die Investmentbank Morgan Stanley dürfte die Elektroniktochter Media-Saturn für die größte Enttäuschung im Quartal gesorgt haben. Auf gleicher Fläche waren die Umsätze der Ketten Media Markt und Saturn im ersten Quartal zurückgegangen. Um das eigene Onlinegeschäft anzuschieben, muss Media-Saturn zudem Preise senken. Morgan Stanley erwartet einen Ebit-Rückgang der Sparte von rund 13 Prozent.
Dagegen dürfte die Supermarktkette Real dank Kosteneinsparungen auf bereinigter Basis zugelegt haben, erwartet JP Morgan. Bei der Warenhauskette Kaufhof dürfte wiederum wegen des warmen Winterwetters, das den Verkauf von warmen Textilien erschwert, neben weniger Umsatz auch ein geringerer Gewinn übrig geblieben sein.
Den starken Euro bekommt die Metro in ihrer größten Sparte, dem Großhandel für Gewerbetreibende (Cash & Carry) zu spüren. Die Berenberg Bank erwartet deswegen auch hier einen Ergebnisrückgang. Für Aufregung hatte im Januar die Nachricht gesorgt, dass die Metro noch in der ersten Jahreshälfte bis zu 25 Prozent des Großhandelsgeschäfts in Russland an die Börse bringen will. Analysten werten den Schritt, der den Düsseldorfern mindestens eine Milliarde Euro einbringen könnte, durchgehend positiv. Die Erlöse aus dem Börsengang sollen Cash & Carry helfen, schneller in Russland zu wachsen. Gleichzeitig könnte die Metro ihre Schulden weiter abbauen.
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