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Felicia Enderes
Veröffentlicht am
12.11.2020
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Mytheresa plant Börsengang in den USA

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
12.11.2020

Der deutsche Luxusmode-Online-Händler Mytheresa.com GmbH plant Berichten zufolge, die Stärke des digitalen Marktes während der Covid-19-Pandemie mit einem Börsengang in den USA Anfang 2021 zu nutzen.

Mytheresa strebt eine Bewertung zwischen 1 Milliarde und 1,5 Milliarden US-Dollar an - Instagram: @mytheresa.com

 
Laut einem Bericht von "Business of Fashion", in dem mit der Angelegenheit vertraute Personen zitiert werden, arbeitet das auf Luxus-Damenbekleidung spezialisierte E-Commerce-Unternehmen derzeit mit Beratern zusammen, um den Börsengang vorzubereiten. Es hofft, eine Bewertung zwischen 1 Milliarde und 1,5 Milliarden Dollar zu erreichen, aber diese Zahlen könnten sich je nach Performance des Unternehmens während der Festtagssaison noch ändern.
 
Mytheresa erhielt anscheinend auch vorläufiges Interesse von börsennotierten Blank-Check-Firmen, die als Special Purpose Acquisition Companies bekannt sind.

Mytheresa wurde 2006 in der Nähe von München gegründet und 2014 vom amerikanischen Kaufhausbetreiber Neiman Marcus in einer über 253 Millionen US-Dollar schweren Transaktion, einschließlich zusätzlicher Zahlungen in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung des Unternehmens, übernommen.

Im Jahr 2018 übertrug Neiman Marcus Mytheresa im Bestreben, das Unternehmen aus der Reichweite der Gläubiger zu bringen, an seine damaligen Eigentümer, die Ares Management Corp. und das Canada Pension Plan Investment Board.
 
Nachdem Neiman Marcus im Mai dieses Jahres einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt hatte, verhandelte eine Gruppe ungesicherter Gläubiger erfolgreich über eine partielle Beteiligung an der deutschen E-Commerce-Plattform als Gegenleistung für ihre Zustimmung zum Reorganisationsplan des Kaufhauseinzelhändlers. Ares und CPPIB behielten ihre Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen.

E-Commerce-Unternehmen konnten während der Coronavirus-Krise ihre Umsätze nachhaltig steigern, da die Verbraucher durch vorübergehende Ladenschließungen gezwungen waren, Alternativen zu den traditionellen Geschäften zu suchen oder sich schlicht und einfach vom stationären Handel zugunsten sicherer Einkaufsmöglichkeiten abgewandt haben.
 
Es ist daher keine Überraschung, dass Internet-Unternehmen laut Bloomberg in diesem Jahr Börsengänge im Wert von 18,3 Milliarden Dollar abgeschlossen haben. Der in London ansässige Rivale von Mytheresa, Farfetch, der seit September 2018 an der New Yorker Börse notiert ist, hat seinen Aktienwert im Laufe des Jahres 2020 fast vervierfacht.
 
Ein weiterer Markt, der mitten in der Pandemie ein starkes Wachstum erlebt, ist der Wiederverkauf – eine Tatsache, die die Fashion-Resale-Marketplaces ThredUp und Poshmark in den letzten Monaten dazu veranlasst hat, eigene Börsengänge zu beantragen.

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