Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
02.10.2019
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Nach Lacoste die Sintflut

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
02.10.2019

Wenn es nach den Wettergöttern geht, so ist die Zukunft Lacoste gnädig gestimmt: Die jüngste Show des Labels auf Außenplatz von Roland Garros endete nur wenige Augenblicke vor einem gewaltigen Wolkenbruch.


Lacoste - Frühjahr/Sommer2020 - Photo: FashionNetwork.com/ Godfrey Deeny


Die ganze Pariser Modewoche war vom Regen geprägt. Vom ersten ganztägigen Programmteil, an dem sich hunderte Fashionistas bei Marine Serre unter winzige schwarze Regenschirme drängten, über die Gartenschau von Lanvin, an der die Gäste die ganze Kollektion durch transparente Regenschirme defilieren sahen. Doch der Kreativdirektorin von Lacoste, Louise Trotter, war das Wetter hold – der Regen wartete geduldig, bis ihre Models den exklusiven High-Tech-Platz Court Simonne-Mathieu verließen. Nur wenige Augenblicke später verfärbte sich der zuvor trockene rosafarbene Sandplatz dunkelrot.

Die Show war in einem gewissen Sinn eine Rückkehr zu den Wurzeln des Labels, da René Lacoste nur wenige Meter entfernt einige seiner größten Tennis-Erfolge gefeiert hatte.

Das von der Schweizer Holding Maus Frères kontrollierte Label ist eine der größten Modemarken Frankreichs mit einem Umsatz von rund EUR 2 Milliarden pro Jahr. Da sich Lacoste in Privatbesitz befindet, veröffentlicht das Haus keine offiziellen Ergebnisse.

Unter CEO Thierry Guibert, der das Unternehmen seit 2015 führt, fokussiert die Marke verstärkt auf aktiven Sport mit Novak Djokovic als Hauptbotschafter. Dabei verfolgt Lacoste eine Doppelstrategie und will einen größeren Anteil der Runway-Kollektion in das umfassende globale Ladennetzwerk mit über 1200 Stores weltweit bringen.

Lacoste - Frühjahr/Sommer2020 - Photo: FashionNetwork.com/ Godfrey Deeny


 
Lacoste regte diesen Schritt bereits mit dem vorherigen Kreativdesigner Felipe Oliveira Baptista an. Doch gab es so viele Entwürfe in der heutigen Show, die bei modeorientierten Einzelhandelskunden Erfolg haben könnten.

Dazu zählen zunächst die großartigen Blockgrafik-Versionen der klassischen Lacoste-Baumwollshirts oder farbkontrastierende Modelle derselben mit riesigen Krägen. Und auch die wollenen Tanktops mit XL-Krokodillogo und tief ausgeschnittenen Sweatshirts dieser Co-ed-Show funktionierten gut. Zudem haben die neuen durcheinandergewürfelten Buchstaben des Lacoste-Logos ebenfalls Hit-Potenzial.

Weiter zeigte Louise Trotter elegante neue Sneakers mit einem winzigen Krokodil am Zeh, was René sicherlich geschätzt hätte. Alles in allem nicht zu revolutionär, aber dann geht auch niemand zu Lacoste für rebellische Mode.


Sogar die beigefarbenen und taigagrünen Regenanzüge sahen vorzüglich aus. Nur schade verteilten sie diese nach dem Finale nicht an die triefenden Gäste.
 

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