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Felicia Enderes
Veröffentlicht am
15.09.2019
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Nachhaltige Mode: Mangel an Informationen – die erste Hürde für den Kauf

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
15.09.2019

Anlässlich der bevorstehenden Messe stellt Première Vision Paris in Kollaboration mit dem Institut Français de la Mode am 18. September eine neue Studie vor, die in Frankreich, Italien, Deutschland und den USA durchgeführt wurde. Ein Blick in den Bericht über Konsumenten nachhaltiger Mode  den FashionNetwork.com bereits vorab einsehen konnte  zeigt, dass Preis und Stil nicht mehr die Haupthindernisse für den Kauf darstellen.

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Mindestens einen nachhaltigen Modeartikel (umweltverträgliche Herstellung, Secondhand, lokale Produktion usw.) kauften im Jahr 2018 45,8 % der französischen Befragten, 43,4 % der Deutschen, 46,7 % der Italiener und 55,3 % der Amerikaner. Die Studienteilnehmer geben in diesem Jahr durchschnittlich 136 bis 166 Euro für ein verantwortungsvoll produziertes Kleidungsstück, 95 bis 123 Euro für Dessous, 134 bis 191 Euro für ein Paar Schuhe und 172 bis 212 Euro für ein Lederprodukt aus.
 
Aber was steht dem Kauf eines verantwortungsvollen Kleidungsstücks im Weg? Mangelnde Informationen waren die häufigste Antwort in den Vereinigten Staaten (61 %), Frankreich (50,4 %) und Deutschland (42,9 %). In Italien ist der Mangel an Wissen darüber, wo man diese Produkte findet, der Hauptgrund (59 %); ein Faktor, der in den anderen Ländern an zweiter Stelle steht. "Sie können die Produkte nicht finden, und das ist ein Zeichen dafür, dass das Angebot unzureichend ist, dass es die Verbraucher nicht erreicht", sagt Gildas Minvielle, Direktor der IFM Observatorium.

Im Vergleich dazu ist der Preis nur für 38,9 % der Deutschen, 33,4 % der Franzosen, 25,5 % der Italiener und 25,4 % der Amerikaner ein Problem. Was den Stil betrifft, so wird dieser nur von 8 bis 19 % der Teilnehmer angeführt. "Das entspricht der wachsenden Qualität nachhaltiger Materialien, die wir auf unseren Messen sehen", sagt Gilles Lasbordes, Managing Director von Première Vision SA. "In den Köpfen der Verbraucher von heute schließen sich verantwortungvoll produzierte Artikel und stilvolle Mode sich nicht mehr aus."
 
Unzureichende Kommunikation und Angebote
 
Die heikle Frage der Informationslage bleibt daher bestehen. Die Studie von IFM/Première Vision zeigt, dass nur 22,8 % der Franzosen eine Modemarke nennen können, die nachhaltige Produkte verkauft. Auch in Deutschland (26,9 %), Italien (30 %) und den USA (30,8 %) ist die Situation kaum besser. Fühlen sich die Verbraucher ausreichend informiert? Mit "ja" antworten nur 19,7 % der europäischen Frauen und 26,7 % der europäischen Männer sowie 23,7 % der amerikanischen Frauen und 42,4 % der Amerikaner.


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Die Verbraucher wurden gebeten, zu bestimmen, mit welchem Begriff sie nachhaltige Mode verbinden. Franzosen (41,6 % der Befragten) und Italiener (40,7 %) nennen den Umweltschutz im Produktionsprozess als Priorität. Amerikaner (47,1 %) erwähnten die Art der verwendeten Materialien. Was die Deutschen (30,3 %) betrifft, so sind es die Arbeitsbedingungen, an die sie zuerst denken. Interessanterweise ist "made in" nicht unter den Top-Antworten.
 
Im Vergleich zu Lebensmitteln und Kosmetika hinkt die nachhaltige Mode in Frankreich und Italien hinterher. Dies ist in Deutschland und insbesondere in den USA nicht der Fall, wo der Konsum nachhaltiger Mode den von Bio-Kosmetik übersteigt.
 
Die vollständige Studie wird am 18. September um 11.00 Uhr auf der Innovation Talks Area der Première Vision Paris, auf dem Messegelände Villepinte, von Gildas Minvielle (Direktor des IFM Observatoriums und des IFM-Première Vision Chair) und Thomas Delattre (Director of Studies am IFM) vorgestellt.

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