Natalie Massenet verlässt Net-A-Porter

Groß gezogen: Natalie Massenet verabschiedet sich nach 15 Jahren von ihrem "Baby" Net-A-Porter
Natalie Masseanet wird den nächsten großen Schritt ihres Unternehmens Net-A-Porter nicht mehr aktiv begleiten. Die Gründerin des Luxus-Onlinehändlers hat ihre Kündigung eingereicht. Das bestätigte Yoox gestern in einem knappen Zweizeiler, nachdem verschiedene Medien, u.a. Business of Fashion, über ihren Abgang berichtet hatten. Massenet wird auch nicht Mitglied des Verwaltungsrates der neuen fusionierten Yoox Net-A-Porter Group sein.
Ihr Abgang Schritt kommt überraschend. Erst kürzlich noch hatte sie über die neuen, glänzenden Zukunftsaussichten des neuen, fusionierten Power-Onlinehändlers gesprochen. Ihr ging es darum, Partnerschaften zwischen Händlern, Marken und Kunden neu zu definieren und auf eine neue Ebene zu heben. In der neuen, fusionierten Yoox Net-A-Porter Group hätte sie als Chairwoman (Präsidentin des Verwaltungsrats) fungieren sollen. Yoox-Gründer und CEO Federico Marchetti sollte den stärker am Tagesgeschäft ausgerichteten Job des CEO einnehmen. Es ist durchaus möglich, dass sie ihre gestalterischen Möglichkeiten in der neuen Funktion als zu gering ansah oder - wie andere Medien suggerieren - es (schon jetzt) zu Meinungsverschiedenheiten mit Marchetti kam. Vielleicht war es nach 15 Jahren aber auch einfach nur Zeit, loszulassen und eine neue Herausforderung zu suchen. Bei der Jobsuche kann sich Massenet Zeit lassen. Sie hat durch den Verkauf ihrer Anteile an Yoox wohl einen dreistelligen Millionenbetrag eingestrichen. Die Aktionäre von Yoox nahmen die Nachricht von Massenets Abgang wenig erfreulich auf: Der Kurs brach um knapp 2% ein.
Der Schweizer Luxuskonzern Richemont hatte Net-A-Porter 2010 übernommen und den Onlinehändler in diesem Frühjahr an Yoox im Rahmen einer „All-Share-Transaction“ veräußert. Durch die Fusion entsteht mit mehr als 1,3 Mrd. Euro Gesamtumsatz und 2 Mio. Kunden ein Schwergewicht im Online-Handel. Nach Zustimmung der Aktionäre hatte die britische Wettbewerbsbehörde diese Woche ihre Zustimmung zur Fusion erteilt.

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