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Felicia Enderes
Veröffentlicht am
14.09.2022
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Niederländische Verbraucherschützer kritisieren H&M und Decathlon wegen unklarer Nachhaltigkeitsaussagen

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
14.09.2022

In den Niederlanden befasste sich die Verbraucher- und Marktaufsichtsbehörde (ACM) im Jahr 2021 mit den teilweise irreführenden Nachhaltigkeitsbehauptungen im Bekleidungssektor. Zwei internationalen Einzelhändlern, H&M und Decathlon, wird vorgeworfen, die Umweltverträglichkeit bestimmter Produkte, mit der sie werben, nicht ausreichend zu erklären und zu belegen.

H&M-Kleid mit der Kennzeichnung "conscious choice" - H&M


"Decathlon und H&M beschreiben ihre Produkte mit allgemeinen Begriffen wie 'Ecodesign' und 'Conscious', ohne den Vorteil der Nachhaltigkeit klar zu formulieren", veröffentlicht die ACM in einer Pressemitteilung. Im Laufe der Untersuchung verpflichteten sich die beiden Handelsketten, ihre Arbeitsmethoden anzupassen und die Kunden effektiver zu informieren, was die Behörde zwei Jahre lang überwachen wird.

"Unternehmen, die ihre Produkte mit Nachhaltigkeitsbehauptungen bewerben, müssen sicherstellen, dass diese korrekt, klar und überprüfbar sind. Andernfalls werden die Verbraucher in die Irre geführt", so die ACM weiter, die keine Sanktionen gegen die beiden Marken verhängte.

Parallel dazu spendeten Decathlon und H&M jeweils 400.000 bzw. 500.000 Euro an mehrere Initiativen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, insbesondere im Bereich der Bekleidung.

Auf Anfrage von FashionNetwork.com räumte der schwedische Konzern H&M ein, dass die Informationen über Nachhaltigkeit auf seiner Website "klarer und umfassender hätten sein können" und dass "Änderungen im Gange sind", um tiefer gehende Daten über seine Nachhaltigkeitsbemühungen zu teilen. Das Unternehmen betont, dass die von der ACM angesprochenen Probleme "nicht die Verbreitung falscher Informationen betrafen". Decathlon reagierte bislang nicht auf unsere Anfrage.

Auch andere Modeunternehmen wurden in letzter Zeit wegen ihrer mangelhaften Kommunikation über die angebliche Umweltverträglichkeit ihres Angebots angeprangert. So hat der britische E-Commerce-Anbieter Asos, der ebenfalls von der ACM untersucht wurde, die Kategorie "Responsible Edit" von seiner Website entfernt. Im Juni reichte Zero Waste France Klage gegen Adidas und New Balance ein und beschuldigte sie, "nur Scheinverpflichtungen" bezüglich ihrer Umweltpraktiken einzugehen.

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