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Fabeau
Veröffentlicht am
09.08.2010
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Otto steigt bei ZARA aus

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Fabeau
Veröffentlicht am
09.08.2010



Zara Deutschland, die Tochter des spanischen Inditex-Konzerns, verliert einen wichtigen Gesellschafter. Nach Informationen des Spiegels gibt die Hamburger Otto Group ihre 22%ige Beteiligung an Zara Deutschland auf und kündigt damit die seit über zehn Jahren bestehende strategische Partnerschaft auf.
Der Otto-Konzern war 1999 bei den Spaniern eingestiegen und hatte das Unternehmen bei Standortfragen in Deutschland beraten. Jetzt soll eine Änderung der Rechtsform den Bruch in der langjährigen Partnerschaft verursacht haben. Die ehemalige Zara Deutschland GmbH hat sich kürzlich in eine niederländischen B.V. & Co. KG umfirmiert. Dies hatte zur Folge, dass der Betriebsrat sein Mitspracherecht, das ihm unter der alten Rechtsform noch zustand, verlor. Das von jeher traditionelle und sehr soziale Hamburger Versandimperium mochte sich vielleicht nicht dem Verdacht aussetzen, willkürlich die Mitspracherechte von Betriebsräten zu beschneiden. Aus Hamburg hört man dazu nur, dass die Aufgabe der Beteiligung "planmäßig" erfolgte. In dem Joint-Venture-Vertrag aus dem Jahr 1998 soll der Ausstieg - ähnlich wie bei der Beteiligung an Massimo Dutti Deutschland - "als zweiter Schritt" vereinbart worden sein. Damit gilt der Prozess der Beteiligungsentwicklung der beiden Inditex-Töchter für den Otto-Konzern als abgeschlossen.
Zara betreibt hierzulande 64 Filialen und beschäftigt rund 2.800 Mitarbeiter. Zara Deutschland setzte im Geschäftsjahr 2008/09 (Stichtag: 31. Januar) über 325 Mio. Euro um, verbuchte jedoch unterm Strich rund über 366.000 Euro Verlust. Dass die Umfirmierung in eine niederländische Gesellschaftsform allein zum Zwecke der Beschneidung der Mitspracherechte erfolgte, wies ein Sprecher von Zara Deutschland jedoch als zu „weit hergeholt“ zurück.

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