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07.11.2012
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Outdoor: China unter der Lupe

Veröffentlicht am
07.11.2012

Wie kann der Wert des chinesischen Markts für Fun- und Action-Sports eingeschätzt werden? „Der Outdoormarkt hat in China Mitte der 90er Jahre Fuß gefasst. Die Studie wird von Jahr zu Jahr besser, da wir neue Händler und Marken entdecken“, so Knut Jaeger. Als ehemaliger Präsident von Big Pack und Mitbegründer der Outdoormesse Friedrichshafen und ihres chinesischen Gegenstücks, der Asia Outdoor, kennt Jaeger den asiatischen Sportmarkt in- und auswendig.

Modenschau an der letzten Asia Outdoor-Messe.


Anlässlich der deutschen und der chinesischen Messen veröffentlichte er diesen Sommer die Ergebnisse einer Studie, die sich mit dem Marktwert des Outdoorsports in Asien beschäftigte. Nach der Auslegung von German Messe und der China Outdoor Alliance hatt der reine Outdoormarkt in China im Jahr 2011 einen Wert von 11 Milliarden Yuan (ca. 1,4 Milliarden Euro). Im Vorjahr erwirtschaftete die Sparte lediglich 6,9 Milliarden Yuan und im Jahr 2000 nur 60 Millionen Yuan. Die Milliardengrenze wurde im Jahr 2005 überschritten. Hinzu kommen jedoch auch die entsprechenden Umsätze von Sportartikelherstellern – allen voran das französische Unternehmen Decathlon –, die Outdoor-Linien von Modelabels und von Ausstattern wie Adidas. Insgesamt wird der Outdoormarkt somit auf 24,6 bis 26,6 Milliarden Yuan geschätzt, 11 Milliarden entfallen auf den Kernmarkt.

Zum genaueren Berechnungsschema erklärte Knut Jaeger, dass er den Marktanteil von Decathlon in China auf 20 % schätzt. Das Unternehmen erwirtschafte den Angaben zufolge 3,3 Milliarden Yuan in China, 1 Milliarde alleine im Outdoor-Geschäft. Davon ausgehend ergibt sich ein Gesamtumsatz aller Sportartikelketten von 5 Milliarden Yuan im Outdoor-Geschäft. Interessant zu bemerken ist auch die Ausbreitung vom Süden in den Norden des Landes. „Der erste Outdoorhändler arbeitete in den 90er Jahren in Shanghai und Umgebung. Heute ist das Phänomen in allen Provinzen des Landes gut vertreten“, so Jaeger.

Im Jahr 2011 zählte China 7754 Outdoor-Verkaufsstellen, 3323 davon im Süden, 3407 im Norden und 1024 im Westen des Landes. Rund 62,1 % sind Single Brand Stores. Im Angebot stehen 574 Outdoor-Marken, 218 stammen von chinesischen Unternehmen, die restlichen 356 aus dem Ausland. Von 2010 bis 2011 stieg die Anzahl der in diesem Bereich tätigen Unternehmen um fast 20 %. Der Marktanteil chinesischer Labels liegt bei über 23 %. Schuhe und Bekleidung machen 23 %, bzw. 52 % des Kernmarktes aus, Rucksäcke und Material haben einen Anteil von 12 %, bzw. 11 %.

Auch wenn das Wachstum in dieser Sparte 2012 weniger stark ausgeprägt ausfallen wird als in den vergangenen Jahren, so dürfte sie doch den Sport im allgemeinen und möglicherweise gar die Mode übertreffen.

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