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25.06.2009
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Outdoor-Firmen unter der Lupe / Schuften für 67 Cent

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DPA
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25.06.2009

Münster/Berlin (ots) - Die Outdoor-Branche boomt, trotz Wirtschaftskrise. Im Schatten des Booms stehen die Frauen und Männer, die die Kleidung, die Schuhe und Rucksäcke weltweit für einen Hungerlohn nähen, wie neuste Recherchen belegen.



Wenn The North Face eine Jacke für 118 Euro verkauft, verdient die Näherin im Produktionsbetrieb gerade mal 67 Cent. "Die ArbeiterInnen, die die Kleidung für Freizeitfreaks nähen, können von solchen Mindestlöhnen nicht leben", so Sandra Dusch Silva von der Christlichen Initiative Romero (CIR). In El Salvador bräuchte eine Familie zur Deckung des Existenzminimums vier Mindestlöhne.

Der deutsche Hersteller VAUDE produziert Teile seiner Kollektion gar in Myanmar und behauptet, die dortigen Standards seien "für asiatische Verhältnisse relativ hoch". Dies obwohl der UNO-Menschenrechtsrat erst im März 2009 seine tiefe Besorgnis wegen der schwerwiegenden und systematischen Menschenrechtsverletzungen im ehemaligen Burma ausgedrückt hat.

Das Familienunternehmen Tatonka mit Sitz in Dasing bei Augsburg hat die Anfrage der CCC/CIR zur Unternehmensverantwortung gänzlich ignoriert. Und selbst das in anderen Bereichen vorbildliche Unternehmen Patagonia verpflichtet sich nicht, seinen ArbeiterInnen einen Lohn zu zahlen, der ein Leben in Würde ermöglicht.

Mariela Quintanilla war an den Recherchen zur Studie in El Salvador beteiligt und informiert aus erster Hand über das Schicksal derer, die die Logos in die Trekkingschuhe und auf die Rucksäcke nähen. Vom 12. bis 24 Juli ist sie in Deutschland und steht für Interviews zur Verfügung.

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