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Fabeau
Veröffentlicht am
26.10.2011
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Palmers soll verkauft werden

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Fabeau
Veröffentlicht am
26.10.2011



Offensichtlich hat die österreichische Palmers Lejaby Gruppe die Übernahme des franzöischen Dessousherstellers Lejaby finanziell doch nicht verdauen können und muss nun gegensteuern, um wieder Geld in die leeren Kassen zu spülen. Allerdings steht nicht die schwierige Lejaby Division, die Palmers 2008 von der Warnaco Gruppe übernommen hatte, zu Verkauf, sondern das traditionsreiche und profitable Herzstück des Konzerns, die Palmers Textil AG mit den Divisionen Wäsche, P2 Kosmetik und P2 Wäsche. Das haben die drei Mehrheitseigentümer Quadriga Capital (55%), der französische Fonds 21 CP (22%) und die Wiener Lead Equities (18%) diese Woche beschlossen.

Schon auf Käufersuche

Wie österreichische Zeitungen berichten, wurde bereits die Bank BNP Paribas mit der Käufersuche beauftragt. Interessenten gäbe es genug, etwa den US-Konkurrenten Victoria’s Secret oder die italienische Dessous-Firma Intimissimi. Auch der umtriebige Immobilien- und Einzelhandels-unternehmer Jamal Al-Wazzan, der schon beim Schuhhändler Stiefelkönig und der Modekette Don Gil am Start war, soll Interesse angemeldet haben. Die Übernahme von Palmers ist lukrativ: immerhin umfasst das Paket mehr als 320 Verkaufsstandorte in 14 Ländern, davon 113 eigene und 103 Franchise-Filialen in Österreich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 hat die Palmers Division knapp 108 Mio. Euro umgesetzt – bei einem Gesamtumsatz von 162 Mio. Euro. Für das aktuelle Jahr rechnet die Geschäftsführung mit leicht steigenden Umsätzen in der Palmers Division – und das obwohl der österreichische Dessoushandel aktuell rückläufige Umsätze verzeichnet.

Und sonst: Alles wie gehabt

Ungeachtet möglicher neuer Investoren soll die angestoßene Expansion nach Deutschland und Mittel- und Osteuropa weiter fortgeführt werden. Auch die Modernisierung der Filialen soll weitergeführt werden. Auch die geplanten Marketingaktionen für die neuen Kollektionen sollen wie geplant stattfinden.

Warum nicht Lejaby?

Bleibt die Frage, warum nicht das defizitäre Geschäft um die französische Marke Lejaby verkauft wird. Die Antwort ist einfach: Der Verkauf würde sich nicht lohnen, denn das Geschäft hat erheblichen Restrukturierungs- und Sanierungsbedarf. Die Schließung der französischen Standorte war teuer, die Produktion in Tunesien leidet wegen der politischen Umwälzungen unter Lieferverzögerungen. Bleibt abzuwarten, was mit der Marke Lejaby geschehen wird. Über dereen Zukunft soll in den nächsten Tagen entschieden werden.
 

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