Pariser Schauen: Sonia Rykiel verbündet sich mit Niki de Saint Phalle

Von

Godfrey Deeny

Veröffentlicht am
06.03.2017

„Nur wenige Leute wissen, dass Nikki und Sonja im gleichen Jahr 1930 geboren wurden, deshalb wollte ich kreative Frauen und ihre Macht zeigen", sagte de Libran nach der Show.
 

Eine attraktive und kurzweilige Modenschau bot vielerlei: Die Unbekümmertheit von Niki de Saint Phalle traf auf die Kunsthochschule im Pariser Stadtteil Saint Germain.

„Nur wenige Leute wissen, dass Nikki und Sonja im gleichen Jahr 1930 geboren wurden, deshalb wollte ich kreative Frauen und ihre Macht zeigen", sagte de Libran nach der Show. Saint Phalle, den Parisern vor allem wegen ihres Brunnens neben dem Centre Pompidou bekannt (den sie zusammen mit Jean Tinguely geschaffen hat), könnte diese Kleidung geliebt haben.

Die Kollektion spiegelt auch Lebensfreude wieder, wie das Samtkleid im  Babuschka-Stil, das eine Anspielung auf die russische Herkunft Rykiels war.
 

Vor allem die Art, mit der de Libran mit Gestricktem umging, faszinierte. Da waren Strickjacken  und brillante Aran-Sweatshirts, geschnitten wie Mini-Samurai-Schwerter. Auch ein anderes Rykiel-Leitmotiv bediente der Designer. Federn, die von Ballonkleidern flogen oder kuschelige Cocktail- Kleider. Die Kreationen sprühten vor Farbenpracht , wie auch schon die großen Einladungen mit dem Bild einer Dokumentation über Saint Phalle. Manche Kreationen erinnerten an Saint Phalles „Super-Weib“, das quer durch ihr Werk zu finden ist.
 

Patchwork-Parkas, revolutionäre Sans-Culottes-Pants, und florale Hipie-Pyjamas zeigten die machtvolle Naivität sowohl von Nikki wie von Sonia.Doch alles hatte einen zeitgenössischen Touch. De Libran lebte genau wie die Künstlerin Saint Phalle einige Jahre in den USA, bevor beide in ihrem Geburtsland Erfolge feierten.