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17.09.2020
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Peter Kaiser beantragt Schutzschirm

Veröffentlicht am
17.09.2020

Die Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH hat beim Amtsgericht Pirmasens einen Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Insbesondere der Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie und die anschließende Kaufzurückhaltung hätten zu erheblichen Umsatzrückgängen geführt.


Peter Kaiser stellt einen Antrag aufSchutzschirmverfahren - PETER KAISER


"Der Geschäftsbetrieb von Peter Kaiser geht trotz des eingeleiteten gerichtlichen Sanierungsverfahrens ohne Einschränkungen weiter. Unser Ziel ist es, das Unternehmen zu sanieren", sagen Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger, Stuttgart, und Rechtsanwalt Dr. Hans Konrad Schenk von Grub Brugger, Frankfurt.
 
Der Sanierungsexperte Martin Mucha ist für die Dauer des Verfahrens als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten und unterstützt die Geschäftsführung bei der Restrukturierung. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld bis Ende November gesichert.

Nicht Teil des Insolvenzfahrens sind die Peter Kaiser Retail, die den Vertrieb der Schuhe im stationären Handel und online verantwortet, und die Schuhfabrik in Felgueiras, Portugal.
 
"Wir waren mit unseren Kollektionen erfolgreich unterwegs, als der Corona-Lockdown nicht nur unsere Produktion in Deutschland und Portugal über Wochen lahmlegte, sondern vor allem auch unseren Umsatz im stationären Handel zum Erliegen gebracht hat. Zwar konnten wir über unsere Onlinekanäle weiterhin verkaufen, doch die Konsumlaune unserer Kunden war gering", sagt Stefan Frank, Geschäftsführer der Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH.
 
Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb in enger Abstimmung mit den Gläubigern neu aufzustellen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren steuert. Das Insolvenzrecht erlaubt dies in Fällen, in denen Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht.
 
Beides ist bei Peter Kaiser der Fall. In der Eigenverwaltung setzt das zuständige Amtsgericht keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter ein. Dieser überwacht das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als vorläufiger Sachwalter wurde Justizrat Günter Staab von Rechtsanwälte Staab & Kollegen in Saarbrücken bestellt.
 
"Der internationale Markt für Bekleidung und Schuhe ist bekanntermaßen hart umkämpft und unter Margendruck. Peter Kaiser ist hier eine bekannte und begehrte Marke für hochwertige Damenschuhe und Accessoires. Ich sehe daher großes Marktpotenzial für das Unternehmen und halte es für realistisch, das Unternehmen zu sanieren und langfristig wieder stabil aufzustellen", sagt der Generalbevollmächtigte Martin Mucha.
 
Die Peter Kaiser Schuhfabrik ist die älteste Damenschuhfabrik in Europa. Die 1838 gegründete Schuhfabrik produziert Damenschuhe und Handtaschen im Stammwerk in Pirmasens und im portugiesischen Felgueiras. Rund 50 Prozent der jährlich hergestellten ca. 750.000 Paar Schuhe werden exportiert.

Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 48 Millionen Euro. Peter Kaiser beschäftigt rund 200 Mitarbeiter in Pirmasens und in der Gruppe rund 650. Geschäftsführer sind Stefan Frank und Manfred Klumpp.

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