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14.06.2017
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Pitti Uomo 92: Hugo startet mit Stil

Veröffentlicht am
14.06.2017

Nach neun Jahren Abwesenheit hat Hugo Boss sein Comeback am Dienstag, 13. Juni, in Florenz gefeiert. Die Hugo-Show war das Highlight des Eröffnungstages der Pitti Uomo. "Wir wollten ein Statement setzen und mit einer atemberaubenden Show das gesamte Spektrum unseres zeitgenössischen Labels vorstellen, was wir noch erweitern wollen", sagte das Mode-Label aus Metzingen, das bei der Menswear-Veranstaltung von Florenz zum letzten Mal im Juni 2008 die Boss Orange-Linie gezeigt hatte.


Weiße Canvas-Silhouettes von Hugo - FashionNetwork (ph DM)


Die Präsenz in Florenz reiht sich in die neue Strategie von Hugo Boss ein, die seit Mai 2016 von Mark Langer gesteuert wird. Hugo Boss hatte im vorigen Jahr einen um 4 Prozent rückläufigen Umsatz (auf 2,693 Milliarden Euro gesunken), während die Verkäufe der Hugo-Linie um 32 Prozent stiegen (auf 380 Millionen Euro). Die Marke hat im Herbst angekündigt, dass das Luxus-Segment zurückgefahren wird, um zu den Ursprüngen zurückzukehren. Heißt, man möchte sich auf das Premium-Segment rund um die Marken Boss und Hugo konzentrieren und einige Submarken einstellen.
 
In dieser Saison hat die Hugo Boss-Gruppe somit das Sortiment in seine Hauptmarke Boss – in der die Orange und Green Linien aufgegangen sind – und in Hugo, die junge Linie, die 1993 ins Leben gerufen wurde und jetzt 10 Prozent der Konzernumsatzes ausmacht, unterteilt.

Die Show für Hugos Männer- und Frauen-Kollektionen Frühjahr/Sommer 2018 wurde in den riesigen unbenutzten Fabrikgebäuden der alten Tabakfabrik von Florenz, die Manifattura Tabacchi, inszeniert. Die Atmosphäre versprühte zugleich Kraft und war dabei geheimnisvoll. Das Setting unter freiem Himmel wurde von einem riesigem Holzkugelgerüst beherrscht, das von Fackeln beleuchtet wurde, während Kerzenlicht inmitten der Bäume und Pflanzen, die überall auf dem Platz standen, flackerte.
 
Auf dem ersten Blick, war alles ganz weiß auf dem Laufsteg: Ein schneebedeckter Strudel von zerstörten Leinenanzügen, geschnürten Kitteln, fließenden Baumwollhemden und Latzhosen. "Sie sind wie die Leinwand eines Künstlers, auf der Hugos neue Geschichte gemalt wird", sagte der Designer für die Herrenmode, Bart de Backer, der wie seine Womenswear-Kollegin Jenny Swank Krasteva von der Voodoo-Symbolik inspiriert wurde und den freien Avantgarde-Geist, der die Kunst von Jean-Michel Basquiat ausdrückt bei seiner Gestaltung dieser Kollektion hat einfließen lassen.



Hugo


Dann kamen die ersten grafischen Motive, die etwas Leben in die Entwürfe brachten und wie Pinselstriche auf der Leinwand eines Malers wirkten: abstrakt, Graffitis, die ähnlich wie Tattoos auf gestrickten Tops oder gestreiften Pyjama-Anzügen Muster hinterlassen, wie sie einst Basquiat trug, als er durch die Straßen von New York schlenderte. Schlanke Linien mit übergroßen Volumen, die den Outfits eine bequeme, entspannte Haltung geben.
 
Hugos Mädchen wirkten dagegen zart und vergänglich, handbemalte Organza- und Seidenkleider mit dünnen Trägern in allen Längen, von Maxi bis Mini, die letzteren über Shorts in einem Spiel von Schichten und Transparenzen getragen – gestickte schwarze Nähte unterstreichen den rohen Strich des Malers, seinen Duktus.
 
Kein Schmuck, sondern nur ein langes, buntes Satinband, das am Hals gebunden ist und bis zu den Füßen fällt, spielt durch die Bewegung der Modelle im Wind – gibt den Entwürfen ein Gefühl von Leichtigkeit.
 
Der Abend verwandelte sich in die Nacht zu den bezaubernden Beats der Pop-Band M.I.A.

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