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15.01.2014
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Pitti Uomo endet mit positiver Bilanz

Veröffentlicht am
15.01.2014

Die Pitti Uomo hat den Ball der Herbst-Wintermessen 2014/2015 eröffnet und zieht nun eine äußerst positive Bilanz. Den ersten Schätzungen der Veranstalter zufolge hat die Referenzmesse für Männermode, die vom 7.-10. Januar in Florenz organisiert wurde, gut 30 000 Besucher angezogen, davon 21 000 Einkäufer, im Vergleich zu 20 600 im Vorjahr.

Dieser Erfolg war jedoch nicht selbstverständlich, gerade der Veranstaltungskalender war eine große Herausforderung für die 85. Ausgabe: Sie überlappte mit dem Datum der Menswear Fashion Week in London und musste zudem sehr nahe an den Neujahrsfeiertagen organisiert werden. „Trotz dieser schwierigen Situation haben wir uns sehr gut geschlagen. So konnten wir dem etwas laueren ersten Tag mit zwei vollgeladenen Tagen wettmachen. Der 7. Januar war einfach ein unmögliches Datum. Leider hatten wir aber keine andere Möglichkeit“, erklärt Raffaello Napoleone, CEO von Pitti Immagine.

Die Pitti Uomo hat sich als unumgängliche Menswear-Messe bewährt.


Die ausländischen Käufer bekräftigten ihr seit mehreren Saisons erstarktes Interesse und waren auch dieses Mal wieder zahlreich vertreten (7800 Eintritte wie bereits im Januar 2013). Insgesamt wurden Besucher aus über 120 verschiedenen Ländern registriert. Dazu zählen auch Staaten, die bis vor kurzem nur selten an der Pitti zu sehen waren, von Afrika bis Ozeanien. Zahlenmäßig am stärksten vertreten waren in dieser Reihenfolge: Japan, Deutschland, Großbritannien, Russland, Frankreich, Spanien und die Türkei. Es sei auch auf die zahlreichen Vertreter aus den USA hingewiesen, sowie aus Korea. Das Land wird von den Organisatoren der Messe als die „neue große Grenze Asiens“ betrachtet.

Überraschend war insbesondere der vierprozentige Anstieg der italienischen Besucherzahlen auf 13 000 Personen. „Diese Ausgabe war wirklich außergewöhnlich, gerade mit der Rückkehr der italienischen Fachbesucher. Damit setzen wir ein wichtiges Zeichen, mit viel Energie und Optimismus“, kommentiert Napoleone die Zahlen. Er lobt die Qualität der Kollektionen und die Arbeit der Unternehmen.

„Am Ende des dritten Tages hatten wir bereits 3800 Besucher an unserem Stand gezählt, ein Viertel mehr als wir durchschnittlich erzielen. Die Zahlen sind beeindruckend“, freut sich Enrico Acciai, Generaldirektor von Industries Sportswear (Henry Cotton’s, Marina Yachting, etc.). „Wir hatten solide Käufer, insbesondere aus dem asiatischen Raum, sowie zahlreiche Italiener von wichtigen Boutiquen. Sie scheinen von den großen Marken etwas enttäuscht“, erklärt er weiter.

Die Pitti W, der Bereich der Pitti Uomo, der der Damenmode gewidmet ist.


Auch die kleinen Marken scheinen zufrieden zu sein, wie das Beispiel von Kavita Parmar zeigt. Die Gründerin der Marke Ioweyou, einer Kleidungslinie, die die Handwerkskunst und die Rückverfolgbarkeit der Produktion fördert, erklärt: „Fast 15 Kunden haben bei uns bestellt, dazu kommen die hervorragenden Kontakte, die wir an der Pitti knöpfen konnten“. Eine andere junge Marke aus der Türkei, Rumisu, sieht die Pitti eher als einen „PR-Ort“. „Die Pitti ist weniger Business als die Super (Damenmodemesse, die von Pitti Immagine in Mailand organisiert wird). In Florenz haben wir vor allem Journalisten und Designer getroffen, und konnten uns mit den anderen vergleichen, doch es gingen keine Bestellungen ein“, bedauert ein Vertreter der Marke.

„Die Pitti Uomo ist die größte europäische Messe. Da sie auch die erste Messe im Kalender ist, kommen die Käufer hierher, um ihre Wahl zu treffen. Es ist daher logisch, dass sie nicht alle sofort bestellen. Doch hier sieht man fast alle Käufer, das ist sehr interessant“, betont Patrick Beerens, Chef von zwei französischen Nischen-Labels, den Matrosenpullovern Orcival 1939 und die Workwear-Linie Vétra 1927. „Wir hatten das Gefühl, dass die Gänge weniger dicht gedrängt waren, doch es kamen viele hochwertige Käufer“, bringt es ein kleiner italienischer Produzent auf den Punkt.

Der neue Bereich, der der jungen Mode gewidmet ist.


„Die Pitti Uomo wird immer mehr zu einem Regenbogen, wo alles zu finden ist, in allen möglichen Farben“, schließt Napoleone. Die Florentiner Messe schlägt denn auch weiter in die Kerbe ihrer Vorreiterrolle. Neben bekannten und informellen Angeboten wurde an dieser Ausgabe auch der Bereich „The Latest Fashion Buzz“ eingeführt, der sich ganz der Young Fashion widmet und auf ein sehr positives Echo stieß. Er bietet eine Auswahl von rund zehn Marken, die in Zusammenarbeit mit L’Uomo Vogue und GQ Italien ausgewählt wurden. Im Juni wird The Latest Fashion Buzz erneut durchgeführt.

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