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Fabeau
Veröffentlicht am
29.06.2010
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Prada will 4 Milliarden Euro an der Börse holen

Von
Fabeau
Veröffentlicht am
29.06.2010



Das Mailänder Modehaus spielt schon seit rund zehn Jahren mit dem Gedanken an die Börse zu gehen. Jedoch wurden die Pläne immer wieder abgesagt, zum einen wegen der Krise nach dem 11. September und zuletzt wegen der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Jetzt aber konkretisieren sich die Börsenpläne erneut – primär, weil die Prada Familie frisches Geld braucht, um die Schuldenlast, die auf das Unternehmen drückt, abzubauen. Anfang dieses Monats soll Prada konkrete Pläne geäußert haben, ihre Aktien an den Börsen von Mailand und Hong Kong zu listen. Die italienische Tageszeitung Corriere della Sera berichtet, dass sich die aktuellen Bewertungen im Bereich von 3 bis 4 Mrd. Euro liegen, das Modehaus selbst aber mehr als 4 Mrd. Euro erlösen will.
Das italienische Modehaus hat sich vor einiger Zeit mit den Banken darauf einigen können, dass die aktuellen Kreditlinien, die sich zum Ende des Geschäftsjahres auf über 485 Mio. Euro beliefen, erst in der erstes Jahreshälfte 2012 auslaufen sollen. Zu diesem Zeitpunkt bewerteten die Banken, das Modehaus mit umgerechnet 2,8 Mrd. Euro. Wegen der guten Ergebnisse im letzten Geschäftsjahr und erfreulichen Verkaufszahlen im Frühjahr konnten die Schulden auf derzeit 450 Mio. Euro gesenkt werden. Für das laufende Jahr rechnen die Mailänder mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 370 Mio. Euro – allerdings unter der Prämisse, dass sich der Markt stabilisiert. Der eigene Einzelhandel soll dann mit 75% zum Umsatz beitragen, derzeit sind es noch 65%.
Ein weiterer Grund für den Börsengang könnte darin liegen, dass keiner der jungen Generation ernsthaftes Interesse daran zeigt, in das Geschäft mit Luxusartikeln einzusteigen. Miuccia Prada, der kreative Kopf, und ihr Mann Patrizio Bertelli, der Prada als CEO führt, sind die Familienmitglieder, die noch eng mit dem Unternehmen verbunden sind. Dem Prada Clan gehörten 95% an dem Modehaus, zu der auch die Marken Miu Miu und Church’s gehören. Die restlichen 5% hält die italienische Bank Intesa Sanpaolo.

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