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19.05.2020
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Promod: Deutsche Tochter rutscht in die Insolvenz

Veröffentlicht am
19.05.2020

Auch für Promod wird Corona-Krise offenbar zum Dolchstoß. Der französische DOB-Filialist hat für seine Deutschland-Tochter am Amtsgericht Köln nun einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Zum vorläufigen Sachverwalter wurde Rechtsanwalt Marco Kuhlmann von der Kanzlei Kreplin & Partner ernannt.

Blick in einen der typischen Stores des DOB-Filialisten. - Promod


Promod betreibt auf dem deutschen Markt 32 Filialen und einen Online-Shop. Der Geschäftsbetrieb soll unter Beachtung der Corona-Bedingungen uneingeschränkt weiterlaufen. Löhne und Gehälter der rund 220 Mitarbeiter seien bis mindestens Juli/August über die Bundesagentur für Arbeit gedeckt. 

Promod-Geschäftsführer Andreas Lobmeyr will den Sanierungsprozess mit Kuhlmann und Experten der internationalen Kanzlei CMS Hasche Sigle umsetzen. 

Ursache für die Insolvenzantragstellung sei eine notwendige Restrukturierung, die infolge veränderten Konsumverhaltens der relevanten Käuferschichten erforderlich geworden war, heißt es in einer Mitteilung. 

"Unser Ziel bleibt weiterhin, den Geschäftsbetrieb auch in dieser schwierigen und
außergewöhnlichen Zeit mit geeigneten Maßnahmen zu sanieren", erklärt
Geschäftsführer Lobmeyr.

Promod steckt allerdings schon seit längerem in Schwierigkeiten. Bereits 2016 hatte der Filialist beim Amtsgericht in Köln ein Schutzschirmverfahren beantragt. Von weltweit einst 1.000 Filialen ist mit 583 heute gerade etwas mehr als die Hälfte übrig. 

Der DOB-Anbieter mit Sitz im nordfranzösischen Marcq-en-Baroeul ist in 25 Ländern vertreten und wurde 1975 von Francis-Charles Pollet gegründet. Seit 2018 leitet sein Sohn Julien das Unternehmen. 

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