Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
30.07.2019
Lesedauer
3 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

Pure London: Starkes Programm und neue Gesichter

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
30.07.2019

Die Pure London bot auch diesmal die gewohnte Mischung aus starken Marken und neuen Namen, die der Veranstaltung neben den etablierten Labels den extra Schliff verleihen.


Die Pure schien zunächst etwas ruhig, doch gab es für die Besucher viel zu sehen


Die Besucherströme schienen etwas weniger dicht als üblich. Die Aussteller beschrieben auf Anfrage von FashionNetwork einen etwas trägen Sonntag, und auch der Montagmorgen sah zunächst etwas trüb aus, doch dann kam die Veranstaltung in Schwung und manche Marken erklärten sogar, dass dies ihre "beste Messe überhaupt" gewesen sei.


Keynote-Sprecher Patrick Grant


FOKUS UMWELT

Der Conscious-Bereich bleibt mit seinem Fokus auf Nachhaltigkeit ein richtungsweisender Teil der Veranstaltung. Der Messeveranstalter ITE Group, der die Pure vor gut einem Jahr übernommen hat, scheint auf Anregungen zu hören, die eine stärkere Eingliederung von Conscious im Gesamtevent fordern. So wurde bekanntgegeben, dass Conscious in Zukunft in der Hauptetage einquartiert werden soll.

Auch auf dem Kongressprogramm schien die Nachhaltigkeit eine wichtige Stelle einzunehmen. Keynote-Sprecher Patrick Grant vom Schneiderlabel Norton & Sons an der Londoner Savile Row, verurteilte die Verwerfung aller Fast-Fashion-Empfehlungen des Environmental Audit Committee durch die britische Regierung. Grant forderte strengere Regeln zur Säuberung der Branche, wie auch strengere Etikettierungen.

"Schlechte Mode ist wortwörtlich zerstörerisch", erklärte er. "Wird der Kunde beim Kauf darauf aufmerksam gemacht, werden sich einige Menschen den Kauf vielleicht doppelt überlegen".


Luftige Schichten waren ein wichtiger Trend auf den Laufstegen


Die Veranstalter konzentrierten sich auch auf die Trends der Frühjahr-/Sommersaison 2020 und zeigten mit dem Trendspezialist USP vier Stoßrichtungen auf. Honest umfasste rohe, unbehandelte neutrale Stoffe in Meeresfarben und Gelb, Limitless enthielt Neonfarben auf Sportswear und Schnitte aus den 80er- und 90er-Jahren, Ritual fokussierte auf sanfte Schnitte und luftige Schichtenlooks mit Boho-Kleidern und Brave zeigte sich von maximalistischer Seite mit kontrastierenden hellen Farben. Doch viele Aussteller wagten sich mit der Frühjahr-/Sommerkollektion nicht ganz so weit vor und entwarfen vielmehr ultra-feminine, fließende und bunt bedruckte Kleider, die dieses Jahr viel Erfolg hatten.


Susumu AI


NEUE NAMEN: HIGHLIGHTS
 
Die Messe war vollgepackt mit neuen Ausstellern. Besonders erwähnenswert unter den neuen Namen ist das Label Susumu Al mit Sitz in Berlin. Zeitgenössischer Minimalismus mit japanischen Kimono-Stoffen, zierlichen Mustern und fließenden einfarbigen Entwürfen, deren Großhandelspreise zwischen EUR 90 und 350 liegen.


Cotton Loops


Das Label Cotton Loops aus Nigeria gab sein internationales Debüt an der Pure mit einem Look, der dem aktuellen Trend für einfache Kleider und Einzelteile, die unterschiedlichen Morphologien gerecht werden, entspricht. Die Stoffe sind natürlich, die Schnitte einfach und unkompliziert. Die Kleidungsstücke in Schwarz-Weiß werden im Großhandel zwischen GBP 30 bis 60 (EUR 33 bis 65) angeboten.


Night Porter


Ein weiteres interessantes Konzept, das seine Wirkung zeigte, bot das Label Night Porter: Nachtwäsche, die sich auch zum Ausgehen eignet. Die Mitbegründerin Sharon Lewis erklärt: "In diesen Kleidern kann man schlafen, aufwachen und dann zum Frühstück gehen". Das Material ist knitterfrei, atmungsaktiv und verfügt über integrierte Stützfunktionen. Das Unternehmen bietet maßgearbeitete Artikel mit Preisen, die für ein Kleid um die GBP 165-175 (EUR 180-191) liegen.

CONSCIOUS-KOLLEKTIONEN
 
Im Conscious-Bereich stand die Nachhaltigkeit im Fokus, doch belegten zahlreiche Marken, dass dies nicht unbedingt langweilig sein muss. Der Leinenspezialist Mimush bietet Kleidungsstücke, die zwischen GBP 70 und 150 (EUR 76 bis 164) kosten. Das Design wird vom skandinavischen und japanischen Stil beeinflusst und umfasst einfache Schnitte, die nicht aus der Mode gehen – Tuniken, Wickelröcke, abgeschnittene Hosen und Colorblock-T-Shirts.

 
Auch das Label Scarabeus Sacer fand Anklang. Die neue ägyptische Marke widmet sich den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung. Die erste Kollektion lautet Geist, Körper & Seele und zieht die Aufmerksamkeit auf psychische Erkrankungen. Die verwendeten Grafiken scheinen auf Marken-Collaborations im Premiummarkt zugeschnitten zu sein. (Die T-Shirts werden im Einzelhandel zwischen GBP 50 und 60 [EUR 55 und 66] angeboten).


Menesthò


Und last but not least das Premium-Label Menesthò, das sich ganz dem Sommer verschrieben hat, von Strandmode bis Daywear, wie auch clevere Bademode. Die einzelnen Bestandteile sind doppelseitig tragbar und können individuell ausgewählt werden. Die Kunden wählen den gewünschten Stil aus, dann für den ersten und zweiten Stoff jeweils die Farbe und den Druck.

Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.