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Fabeau
Veröffentlicht am
22.10.2015
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Raf Simons verlässt Dior

Von
Fabeau
Veröffentlicht am
22.10.2015



Raf Simons will sich auf andere Leidenschaften außerhalb der Arbeit konzentrieren
Sidney Toledano, CEO von Christian Dior, verkündete den überraschenden Abgang von Raf Simons heute. Es wird keine Vertragsverlängerung geben. Nach dreieinhalb Jahren - Simons übernahm die kreative Führung nach dem Abgang Gallianos im April 2012 - ist das Pariser wieder auf der Suche nach einem Kreativdirektor.
Der Schritt kommt für die Branche überraschend. Die Presse, die Kunden und auch der Mehrheitseigner Arnault zeigten sich sehr zufrieden mit der Entwicklung, die Simons dem Haus vorgab. Stilistisch blieb er eng an der Dior-DNA, wagte aber hier und da seine eigene Handschrift. Die Umsätze von Christian Dior Couture stiegen im letzten Jahr um 18% auf 1,765 Mrd. Euro. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (Juli - Oktober) gab es ein Plus von 14% auf 471 Mio. Euro. Bei solchen Zahlen hätte Simons eigentlich an Bord bleiben sollen. Offenbar aber hatte er andere Vorstellungen von seinem Job und überlegte sich den Entschluss reiflich. In einem Statement erklärte er: „Es ist eine Entscheidung, die einzig und allein auf meinem Wunsch basiert, mich auf andere Interessen in meinem Leben, einschließlich meiner eigenen Marke und den Leidenschaften, die mich außerhalb meiner Arbeit treiben, zu konzentrieren“, erklärte er in einem Statement. Cathy Horyn vom Onlinemagazin The Cut vermutet, dass die Entwicklung ständig neuer Kollektionen - sechs pro Jahr, einschließlich Haute Couture - für den 47-Jährigen zu viel Stress bedeuteten und er keine Zeit dafür habe, wirklich kreativ und frei zu arbeiten. Eine Überlegung übrigens, die vor einiger Zeit auch sein Vorgänger Galliano äußerte.
Aktuell gibt es keinen konkreten Anwärter auf die vakante Position des Kreativdirektors bei Dior. Einige spekulieren darauf, dass - ähnlich wie bei Gucci - ein unbekannter Name gewählt wird, andere setzen auf Riccardo Tisci von Givenchy. Sicher ist nur: stressfrei ist der Job nicht.

Foto: Szene aus Dior And I 

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