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25.06.2012
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Raffaello Napoleone: "Wir sind die internationalste Messe"

Veröffentlicht am
25.06.2012

Der Pitti- Immagine-CEO Raffaello Napoleone freut sich über die „exzellente Ausgabe“ der Messe Pitti Uomo (HAKA), die vom 19. bis zum 22. Juni in Florenz stattfand. Laut einer ersten Einschätzung am dritten Tag hat die 82., der Frühjahr/Sommer 2013-Kollektionen gewidmeten Messe einen Anstieg von ausländischen Einkäufern von 2% über ein Jahr verzeichnet, während die Zahl der italienischen Einkäufer um 7-8% sank. Aber insgesamt zeigt das definitive Resultat einen Rückgang innerhalb eines Jahres. Die Zahl der Einkäufer sank von 20.000 auf 18.000, wovon 7500 ausländische Einkäufer waren. Die Zahl der Italiener sank letztendlich um 12%.


Raffaello Napoleone, CEO der Pitti Immagine.

FashionMag.com: Wie war die 82. Ausgabe der Pitti Uomo ?
Raffaello Napoleone: Es war eine exzellente Ausgabe, die unsere Erwartungen übertroffen hat, vor allem angesichts der gegenwärtigen Schwierigkeiten. Der ausländische Anteil fiel in Bezug auf die Besucher und die Einkäufer sehr gut aus, auch wenn wir im Vergleich zum letzten Jahr weniger Besucher hatten. Die Italiener haben gefehlt, insbesondere aus der Region Emilia Romagna, wo sie unter dem Erdbeben gelitten haben. Im Vergleich mit den anderen Messen haben wir die höchste Prozentzahl an Einkäufern aus verschiedenen Märkten. Und ich möchte betonen, dass wir, im Gegensatz zu anderen Messen, jeden Einkäufer nur einmal zählen, trotz seiner ganzen Besuche während der Dauer der Messe. Wir sind die Einzigen, die das tun! De facto sind wir die internationalste Messe.

FM: Welche sind Ihre ausländischen Einkäufer?

RN: Japan, China, Korea, Russland und Nordeuropa haben besonders zugenommen. Wir haben bemerkt, dass die Anzahl der POS zunimmt, während die Zahl der Personen abnimmt, vor allem für die ausländischen Delegationen aus China und Korea. Anstatt auf 10 kommen sie jetzt auf 5, genau wie es den Amerikanern vor einigen Jahren passiert ist. Insgesamt, mit Deutschland, Spanien, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Russland, sind die großen ausländischen Länder zu dieser Ausgabe erschienen. Neben Japan, den Vereinigten Staaten von Amerika, China und Korea bleibt der europäische Markt am wichtigsten.



82. Ausgabe der Pitti Uomo.

FM: Welche sind Ihre wichtigsten Trümpfe?

RN: Mit 41 Jahren sind wir zur Referenz für HAKA geworden. Wenn ein Einkäufer in diesem Segment aktiv ist, kommt er nicht um die Pitti herum. Wir bieten ein Angebot für alle Facetten des Mannes, von Kleidung über Accessoires, Sportswear bis hin zum großen Handwerk. Es gibt hier alles, was man Interessantes auf dem Markt findet. Ganz zu schweigen davon, dass der italienische Markt der stärkste im Bereich der HAKA ist. Ich fand besonders das Angebot dieser Ausgabe fabelhaft. Die KMU haben sich mit den neuen Kollektionen und den Präsentationen unglaubliche Mühe gegeben. Dank unserer virtuellen Messe e-Pitti haben wir außerdem den Kontakt mit den Einkäufern vervielfacht. Wir bieten einen unvergleichbaren Service, der es uns ermöglicht hat, die Verbindungen zum Markt zu vertiefen und einen kompetitiven Vorteil zu erlangen.

FM: Träumen Sie davon, die Pitti nach China zu bringen, wie viele Messen es versuchen, beispielsweise die Stoffmesse Milano Unica oder die Schuhmessen Micam und GDS?
RN: Nein danke! Wir haben von Anfang an beschlossen, dass wir uns im gehobenen Markt positionieren wollen. Darum wollen wir nicht nach China. Unsere Strategie ist es, die großen und guten Einkäufer nach Florenz zu bringen. Es ist also sinnvoller, die 200-300 für unser Angebot interessanten chinesischen Kunden ausfindig zu machen und zu uns zu holen. Die Chinesen fangen an, auf der Pitti zu kaufen, einschließlich der Produzenten. Sie sind jetzt jünger, in den 30igern. Wir haben auch 18 Personen von der Beijing Clothing and Textile Association, eine Art Chambre Syndicale, gehabt. D.h., ich begebe mich sehr oft nach China. Ich bin dreimal in einem Jahr hingegangen und kenne dort alle Messen sehr gut. Die Chic ist momentan keine Messe für europäische Unternehmen, auch wenn es dort Deutsche, Franzosen und Italiener gibt. Das Vorhaben der Milano Unica ist anders, da es eine historische Relation zwischen den italienischen Webern und den chinesischen Produzenten gibt.

FM: Setzt die Pitti hinsichtlich des Andrangs und des Ambientes die Trends für andere europäische Messen?

RN: Wir werden es am Ende der Saison sehen! Aber wir sind nicht vergleichbar. Man muss zwischen der Positionierung der Messe und der des Produkts unterscheiden.

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