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08.01.2009
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Schwierige Zeiten für den europäischen Vertrieb

Von
Reuters
Veröffentlicht am
08.01.2009

LONDRES (Reuters) – weniger Konsum, höhere Abgaben, zögerliche Kreditvergabe – es kündigen sich harte Zeiten für den europäischen Vertrieb an.


Foto : Brendan Hoffman/AFP

Nach Schätzungen der Versicherungsgesellschaft Euler Hermes werden in diesem Jahr etwa 35.000 westeuropäische Vertriebsunternehmen Insolvenz anmelden - ein Anstieg von 17% im Vergleich zum Vorjahr. Nach der Industrie sei der Vertrieb am stärksten von der Krise betroffen.

Großbritannien ist mit einer instabilen Währung, dem Einsturz der Immobilienpreise und verschuldeten Haushalten der Krise ganz besonders ausgeliefert. Vor allen Dingen kleine Vertreiber, die Produkte zweitrangiger Notwendigkeit verkaufen bzw. hoch verschuldet sind, befänden sich in einer besonders prekären Lage.

„Es ist offensichtlich, dass der Einzelhandel 2009 größere Rückschläge erfahren wird. Meiner Meinung nach gilt das für ganz Europa“, so Richard Lloyd-Owen, Betriebsberater bei Deloitte.

Nach Angaben der Eurostat sind in der EU etwa 11 Millionen Personen im Vertrieb beschäftigt und erwirtschaften einen Umsatz von rund 233 Milliarden Euro.

Die Wirtschaftskrise lässt die Haushaltsausgaben in den Keller sinken und wirkt sich somit verheerend auf den Vertrieb aus. Karine Berger, Chefökonomin bei Euler Hermes, schätzt dass 2008 mehr als 30.000 westeuropäische Unternehmen im Einzelhandel Insolvenz angemeldet haben.

Ende des Jahres 2008 ist der Einzelhandel von Preissenkungen, Sonderangeboten und Rabatten geprägt. Zufolge zahlreicher Analytiker reichten derartige Maßnahmen jedoch voraussichtlich nicht aus, um den Konsum 2009 neu anzutreiben, denn Verbraucher erhalten nur schwierig Kredite und sind außerdem um ihren Arbeitsplatz besorgt.

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