Secondhand: Vinted will Rebelle übernehmen

Von

Matthieu Guinebault

Übersetzt von
Felicia Enderes

Veröffentlicht am
26.07.2022

Der litauische Secondhand-Spezialist Vinted hat am Montag, den 25. Juli ein öffentliches Angebot für die Aktien seines deutschen Konkurrenten Rebelle unterbreitet. Das Angebot läuft bis zum 19. August und könnte eine Übernahme im Wert von 30,2 Millionen Euro bedeuten.

Vinted bietet 1,34 Euro pro Aktie, was 14,10 schwedischen Kronen entspricht, wobei Rebelle über rund 22,35 Millionen Aktien an der Stockholmer Börse notiert ist. Das Bid Committee von Rebelle soll den Aktionären einstimmig empfohlen haben, das Angebot anzunehmen. Die Hauptaktionäre von Rebelle, die zusammen 64,70 % der Aktien halten, sollen bereits grünes Licht für die Transaktion gegeben haben.

"Als Branchenkollegen verfolgen wir Rebelle seit vielen Jahren und sind von ihrem Angebot und dem, was sie im Luxussegment erreicht haben, beeindruckt", erklärte der Mitbegründer und CEO von Vinted, Thomas Plantenga. "Durch die Kombination von Rebelles Expertise in diesem Segment mit der geografischen Reichweite und der breiten Mitgliederbasis von Vinted sehen wir ein großes Potenzial, um ein verstärktes Wertangebot für Verbraucher zu schaffen und letztendlich eine erhöhte Nutzung von Gebrauchtwaren zu fördern".

Das deutsche Portal Rebelle, das über eine englische, französische, italienische und niederländische Version verfügt, wurde im Sommer 2013 von Cécile Wickmann und Max Schönemann gegründet. Erstere hatte ihren CEO-Posten im Dezember 2020 an Letzteren übergeben. Das Portal hat sich insbesondere durch die Ausrichtung auf High-End- und Luxusprodukte profiliert und umfasst heute einen Katalog von rund 200.000 Produkten.

Im Februar dieses Jahres startete das Unternehmen an der Stockholmer Börse und nahm im Rahmen des ersten "grünen Börsengangs" an der Nasdaq 200 Millionen Kronen (19,1 Millionen Euro) auf.

Vinted zählt aktuell rund 65 Millionen Nutzer. Das Unternehmen aus Vilnius ist derzeit in Spanien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen, Litauen und Italien, sowie den USA Kanada, Großbritannien, Portugal, Luxemburg und den Niederlanden aktiv.