Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
05.04.2022
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Shein soll Finanzierungsrunde in Höhe von einer Milliarde Dollar vorbereiten

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
05.04.2022

Der Fast-Fashion-Riese Shein ist weiterhin auf dem Vormarsch und könnte mit dem Einstieg neuer Investoren noch einen Gang höher schalten. Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, führt der chinesische E-Commerce-Anbieter Gespräche über eine Kapitalerhöhung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar (910 Millionen Euro).

Shein


Diese Transaktion würde den Wert des Unternehmens auf ein historisches Niveau von 100 Milliarden US-Dollar heben (gegenüber 50 Milliarden US-Dollar laut der Anfang 2021 herausgegebenen Bewertung), so Bloomberg weiter. Damit wäre es das drittwertvollste Start-up der Welt, hinter ByteDance und SpaceX (laut CB Insights). Gemesen an der Bewertung wäre Shein wäre dann schwerer als die Giganten Inditex und H&M zusammen.

Zu den Investoren, mit denen Shein Gespräche führen soll, gehört der US-Fonds General Atlantic, der zahlreiche Beteiligungen besitzt (Gymshark, Payfit, Back Market, Doctolib...) und 2018 in das Kapital der französischen Modemarke Sézane eingestiegen ist. Zu den derzeitigen Aktionären von Shein gehören Tiger Global Management, IDG und Sequoia.

Diese Finanzierungsrunde stünde nicht im Zusammenhang mit einem potenziellen Börsengang (in New York), der in den letzten Monaten mehrfach von der Presse als unmittelbar bevorstehend angekündigt und dann vom Unternehmen dementiert wurde. Die derzeitige Volatilität der Märkte, insbesondere aufgrund des Krieges in der Ukraine, soll laut Reuters dazu geführt haben, dass dieses Projekt ausgesetzt wurde.

In den USA, seinem bisher größten Markt, hat Shein einen echten Durchbruch erzielt und ist dort gemessen am Marktanteil zum führenden Fast-Fashion-Anbieter geworden: 28 % bis zum Sommer 2021, gegenüber 20 % für H&M und 11 % für Zara (laut Daten von Earnest).

Die 2008 von Chris Xu in der Region Nanjing gegründete Fast-Fashion-Plattform setzt auf niedrige Preise, eine 100%ige chinesische Produktion und eine gut funktionierende Logistik (in über 200 Ländern) sowie eine sehr gezielte Ansprache von Teenagern und jungen Erwachsenen. Dank des Online-Booms während der Krise beliefen sich seine Einnahmen im Jahr 2021 auf 100 Milliarden Yuan (14 Milliarden Euro). Das entspricht einem rasanten Wachstum von 57% innerhalb eines Jahres.

Der Aufstieg der chinesischen Website bleibt jedoch nicht ohne Kritik. Im November letzten Jahres enthüllte die NGO Public Eye die unrühmlichen Hintergründe der Marke, die ihre Kleidung in Hunderten von kleinen Betrieben herstellen lässt, in denen die Arbeiterinnen und Arbeiter teilweise mehr als 75 Stunden in schlecht gesicherten Räumen arbeiten.

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