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11.06.2014
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Studie untersucht Arbeitsbedingungen von Näherinnen in Europa

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DPA
Veröffentlicht am
11.06.2014

Diese Produktionsregion in Osteuropa hat eine hohe Relevanz, denn die Hälfte der Bekleidungsimporte in die EU stammt aus Europa. Eine Studie der Clean Clothes Campaign berichtet nun: In der Fertigung von Bekleidung in Osteuropa und der Türkei erhalten die NäherInnen durchgehend Armutslöhne - wie in Asien. Teils liegen die Nominallöhne unter denen Chinas. ArbeiterInnen sind froh, wenn sie wenigstens den gesetzlichen Mindestlohn verdienen und ihn regelmäßig ausbezahlt bekommen. Die Studie belegt, dass dieser ohnehin nur zwischen 14 % (Bulgarien, Ukraine, Mazedonien) und 36 % (Kroatien) eines existenzsichernden Einkommens abdeckt.

(Foto: Clean Clothing Campaign)


Firmen wie Adidas - Großverdiener im Weltfußballgeschäft -, Zara, H&M, Benetton oder Hugo Boss - Anzugausrüster der deutschen Nationalkicker - nutzen die langjährigen textilen Traditionen in Ländern wie Rumänien und Kroatien, zahlen jedoch Löhne unterhalb der Armutsgrenze.

Ko-Autorin der Studie Bettina Musiolek unterstreicht: "Die meisten KonsumentInnen wissen, NäherInnen in Asien werden ausgebeutet, erhalten niedrige Löhne und arbeiten unter schlimmsten Bedingungen. Diese Studie alarmiert: 'Made in Europa' ist keine Garantie für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, die Kluft zwischen den ausgezahlten und existenzsichernden Löhnen ist teilweise noch größer als in asiatischen Produktionsländern".

Die Kampagne fordert gemeinsam mit den ArbeiterInnen, Arbeits- und Menschenrechtsorganisationen der Region und "Deine Stimme gegen Armut" als erste dringende Maßnahme, dass der Basis-Nettolohn auf mindestens 60 % des nationalen Durchschnittslohns erhöht werden muss.

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